Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum wünscht sich für 2013 von der Politik ein technologie-, innovations- und wettbewerbsfreundliches Klima. „Unsere Industrie investiert gewaltig, wir gehen für die Infrastruktur Deutschlands massiv in Vorleistung“, sagte er im Interview mit den VDI-Nachrichten. Allein bei Vodafone lägen die Investitionen 2012 rund 25 Prozent über dem Vorjahr. „Und wir wollen diese Schlagzahl 2013 halten – trotz angespannter Ergebnis- und Umsatzlage in weiten Teilen Europas. Wir fahren neben dem LTE-Ausbau die größte Modernisierung unserer Netze seit dem Start von D2“.
Die Telekommunikation sei volkswirtschaftlich zum Drehkreuz für viele andere Industrien geworden. „Die Produktivitätsgewinne lassen sich in vielen Branchen nur mithilfe der Telekommunikation erwirtschaften: mobiles Arbeiten, Smart Grids, Automotive, all diese Themen werden mit uns vorangetrieben und werden letztlich massiv zur Stärkung der Exportnation Deutschland beitragen. Unsere Branche steht heute für genauso viele Arbeitsplätze wie die Automobilindustrie in Deutschland. Diesen Stellenwert muss sie auch sichtbar erhalten“, so Schulte-Bockum.
Der Deutschlandchef nennt neue Zahlen zum Ausbau der Breitbandtechnologie LTE. Aktuell hat Vodafone demnach bereits 120 Städte mit über 50.000 Einwohnern ans mobile Breitbandnetz gebracht. Bis Ende März 2013 will der Düsseldorfer Telekommunikationsanbieter in allen 81 Großstädten mit über 100.000 Einwohnern präsent sein. Die Zahl der LTE-Basisstationen soll innerhalb der nächsten drei Monate von 4.500 auf 5.500 Stationen gesteigert werden. Dann sollen rund 50 Mio. Bundesbürger LTE nutzen können, aktuell sind es 40 Millionen. Laut Jens Schulte Schulte-Bockum wird es 2015 flächendeckend in Deutschland LTE geben: „LTE ist keine Hotspot-, sondern eine Flächentechnologie. Und Deutschland ist ein Flächenland, deshalb muss vor allem die Fläche lückenlos mit LTE und mobilem Internet versorgt werden.“
Vodafone baut nach den Worten von Jens Schulte-Bockum LTE vor allem im 800-MHz-Bereich weiter aus, hat aber zusätzlich bereits damit begonnen den Bereich um 2,6 GHz vor allem für die Städte zu nutzen. „Der Netzausbau ist ein echtes Konjunkturprogramm mit viel Engagement von kleinen und mittelständischen Unternehmen“, so Jens Schulte-Bockum.