Wie digitalisierte Entwicklungsprozesse und Produktionsdaten zu mehr Materialeffizienz führen, zeigt der neue und zweite Film des VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) zum Thema Industrie 4.0. Ein Unternehmen, das auf Schaumstoffverarbeitung spezialisiert ist, und ein Produzent von Vakuumgreifern stellen darin ihre digitalisierten Prozesse vor.
Individuelle Kundenwünsche und kleine Losgrößen stellen besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) des produzierenden Gewerbes vor Herausforderungen. Eine flexible Produktion ist erforderlich, um speziellen Kundenanforderungen wirtschaftlich begegnen zu können. Der neue Film „Industrie 4.0 – Material sparen bei Entwicklung und Produktion“ des VDI ZRE beleuchtet hier die Chancen der Digitalisierung anhand zweier Unternehmensbeispiele. Wird die Produktentwicklung und der Produktionsablauf mit Hilfe von Industrie 4.0 optimiert, kann ein erheblicher Teil des Materials eingespart werden.
Die hessische Wetropa GmbH stellt individuelle Schaumstoffverpackungen für beispielsweise Kunden der Automobil- und Elektroindustrie her. Um auch kleinste Losgrößen, wie individuelle Werkzeugverpackungen, möglichst material- und kosteneffizient zu produzieren, hat das Unternehmen eine App entwickelt. Mit dieser kann der Kunde den Entwicklungsprozess selbst durchführen und die Schaumstoffeinlage individuell an seine Bedürfnisse anpassen. Da die Konstruktionsdaten sofort online vorliegen, können ohne großen Aufwand mehrere kleinere Aufträge zu einem Produktionsprozess gebündelt werden. Darüber hinaus müssen keine Muster mehr an den Kunden zur Voransicht geschickt werden. Aufgrund des digitalisierten Entwicklungsprozesses kann rund ein Viertel an Material eingespart werden.
Um Ressourcen zu sparen, setzt auch die J. Schmalz GmbH in Glatten auf Industrie 4.0. Das Unternehmen produziert unter anderem Vakuumgreifer für den Maschinenbau, die individuell nach den Anforderungen des Kunden hergestellt werden. Nachdem die relevanten Parameter abgestimmt sind, erhält das zu fertigende Produkt einen Produktschlüssel. Dieser wird digital an die Produktion weitergegeben. Durch Industrie 4.0 wird der Produktionsablauf hier optimiert. Entsprechend des Produktionsschlüssels werden nur die Komponenten vorgefertigt, die anschließend im „One-Piece-Flow“ benötigt werden. Diese Just-in-Time Produktion ermöglicht einen effizienten Umgang mit Materialien. Kommt es zu Änderungen durch den Kunden oder läuft ein Produkt aus, entstehen keine überschüssigen Lagerbestände. Rund 200 Kilogramm Aluminiumprofil und 2600 Kilogramm Schaumstoff spart Schmalz jährlich durch die Digitalisierung.
Quelle: VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (VDI ZRE)