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Unternehmen nutzen Niedrigzinsen für Bond-Emissionen

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Frankfurt am Main (ots) – PwC-Studie Emissionsmarkt Deutschland: Bond-Emissionsvolumen steigt im ersten Quartal um über 80 Prozent / Zinskupon sinkt deutlich / Weniger Aufkommen aus Kapitalerhöhungen und IPOs

Deutsche Unternehmen nutzen das anhaltend niedrige Zinsniveau verstärkt zur Finanzierung über Anleihen. Während Börsengänge und Kapitalerhöhungen am deutschen Aktienmarkt in den ersten drei Monaten des Jahres 2012 deutlich niedrigere Erlöse als im Schlussquartal 2011 erbrachten, stieg das Emissionsvolumen am Anleihemarkt. Wie aus dem erstmals veröffentlichten Bericht „Emissionsmarkt Deutschland“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht, sammelten in- und ausländische Unternehmen durch Bondemissionen im ersten Quartal rund 124 Milliarden Euro ein. Gegenüber dem Vorquartal entspricht dies einem Zuwachs von gut 83 Prozent. Gleichzeitig sank die durchschnittliche Verzinsung der Neuemissionen von 3,7 Prozent deutlich auf rund 2,8 Prozent.

„Unternehmen können am deutschen Anleihemarkt auch von der Euro-Krise profitieren. So ziehen die Investoren nicht nur das Kapital aus den Risikoländern ab, sondern legen es zudem wegen der Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung auch verstärkt in Bonds an – obwohl die Rendite am Anleihemarkt weiter fällt“, kommentiert Christoph Gruss, Partner im Bereich Capital Markets Accounting Advisory Services bei PwC.

Auf so genannte Medium Term Notes (MTN), also mittelfristige Schuldverschreibungen im Rahmen regelmäßiger Emissionsprogramme, entfielen im ersten Quartal 55,2 Milliarden Euro (viertes Quartal 2011: 16,9 Milliarden Euro) und damit gut 44 Prozent des gesamten Anleihevolumens.

Deutlich gestiegen ist im Quartalvergleich der Anteil der Fremdwährungsanleihen, insbesondere der US-Dollar-Bonds. Mit einem Emissionsvolumen von umgerechnet rund 30,2 Milliarden Euro machten Fremdwährungsanleihen knapp ein Viertel des gesamten Emissionsvolumens aus. Im vierten Quartal 2011 kamen Nicht-Euro-Anleihen mit umgerechnet rund 9,7 Milliarden Euro lediglich auf einen Anteil von knapp 14,4 Prozent. Das Volumen der US-Dollar-Anleihen stieg im Quartalsvergleich von umgerechnet 8,2 Milliarden Euro auf 20,7 Milliarden Euro.

Düsseldorf geht bei Bond-Emissionen in Führung

Das höchste Anleihe-Emissionsvolumen verzeichnete im ersten Quartal 2012 die Düsseldorfer Börse mit 62,9 Milliarden Euro. Damit verwies der rheinländische Handelsplatz die Börsen in Frankfurt (41,3 Milliarden Euro) und München (14,6 Milliarden Euro) auf die Plätze. Im vierten Quartal 2011 lag München mit 38,7 Milliarden Euro vor Düsseldorf (11,2 Milliarden Euro) und Frankfurt (5,9 Milliarden Euro). Gemeinsam kamen die drei Handelsplätze im ersten Quartal 2012 auf 84 Prozent des deutschlandweiten Anleihe-Emissionsvolumens.

IPO-Klima wird sich aufhellen

Anders als der Anleihemarkt entwickelte sich der Eigenkapitalmarkt zu Jahresbeginn schwach. Im ersten Quartal gab es in Deutschland nur einen – rein technischen – Börsengang, bei dem kein Kapital erlöst wurde. Im vierten Quartal 2011 standen noch drei IPOs zu Buche, die allerdings zusammen lediglich auf ein Emissionsvolumen von 5,4 Millionen Euro kamen.

„Am IPO-Emissionsmarkt dominierte im ersten Quartal noch immer die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Finanz- und Schuldenkrise. Seit Ende letzten Jahres verbessern sich die Rahmenbedingungen jedoch kontinuierlich, so dass im zweiten Quartal mit einigen Börsengängen zu rechnen ist. Für das Gesamtjahr halten wir unsere Prognose von 12 bis 15 IPOs weiterhin für realistisch – sofern es nicht zu einem unerwarteten Einbruch am Kapitalmarkt kommt“, erwartet Gruss.

Zuversichtlich stimmt insbesondere die Entwicklung des Vdax, der die am Terminmarkt erwarteten Kursschwankungen des Deutschen Aktienindex (Dax) abbildet. Seit Anfang 2012 ist der Vdax um fast acht Punkte gefallen, seit Oktober 2011 sogar um über 25 Punkte bzw. gut 55 Prozent. Mit einer geringeren Volatilität ist auch das Umfeld für Börsengänge deutlich positiver.

Bei den „Secondary Listings“ hat die ruhigere Kursentwicklung allerdings bisher nicht zu einer Belebung geführt. Im ersten Quartal 2012 brachten 31 Kapitalerhöhungen rund 1,17 Milliarden Euro ein, gegenüber fast 2,08 Milliarden Euro aus 36 Kapitalerhöhungen im Schlussquartal 2011.

„Die Entwicklung dürfte hier jedoch ähnlich wie bei den IPOs verlaufen: die Unsicherheit löst sich im ersten Quartal langsam auf. Die Emittenten bereiten sich vor und warten auf ein Emissionsfenster, welches sich bald öffnen dürfte. Da insbesondere Finanzdienstleister in diesem Jahr einen hohen Eigenkapitalbedarf haben, rechne ich mit einem ansteigenden Volumen im zweiten Quartal“, so Gruss.

Im „Emissionsmarkt Deutschland“ erfasst PwC vierteljährlich sämtliche Aktienneuemissionen sowie Kapitalerhöhungen an der Börse Frankfurt. Darüber hinaus werden Neuemissionen von Unternehmensanleihen an den Börsen Frankfurt, Stuttgart, Berlin, München und Düsseldorf erfasst. Auf dem Aktienmarkt bleiben Umplatzierungen zwischen verschiedenen Marktsegmenten eines Handelsplatzes ebenso unberücksichtigt wie Emissionen aus einer Mehrzuteilungsoption („Greenshoe“) im Rahmen eines IPO. Die Zahlenangaben der Eigenkapitalinstrumente beruhen ausschließlich auf von den Börsen übermittelten Daten. Die Zahlenangaben der Fremdkapitalinstrumente im „Emissionsmarkt Deutschland“ beruhen auf von den Börsen übermittelten Daten sowie auf Daten von Bloomberg.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/anleihen-i-2012

Über PwC:

PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Mehr als 169.000 Mitarbeiter in 158 Ländern entwickeln in unserem internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland erzielt PwC an 28 Standorten mit 8.900 Mitarbeitern eine Gesamtleistung von rund 1,45 Milliarden Euro.

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/8664/2227906/anleihen-statt-aktien-unternehmen-nutzen-niedrigzinsen-fuer-bond-emissionen/api

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