München – ETF Securities, einer der weltweit führenden unabhängigen Anbieter von Exchange Traded Products (ETPs), ist der Meinung, dass die US-Notenbank Fed einen taktischen Fehler begangen hat. Nachdem die Fed 2015 das erste Mal nach neun Jahren die Zinsen erhöht hatte, schreckt sie 2016 vor weiteren Anhebungen zurück, da sie offenbar „Trotzreaktionen“ der Märkte fürchtet. Die Fed scheut davor zurück, die guten Fundamentaldaten der US-Wirtschaft – etwa den starken Arbeitsmarkt, oder den steigenden inflationären Druck – anzuerkennen. Außerdem möchte sie sich anscheinend nicht zu weit von den anderen Zentralbanken entfernen, die sich noch im „easing mode“ befinden, also eine lockere Geldpolitik verfolgen.
Das Risiko der Unsicherheit
James Butterfill, Head of Research and Investment Strategy bei ETF Securities, führt dazu aus: „Mit weiteren Zinserhöhungen zu lange zu warten, birgt das Risiko, dass größere Unsicherheit entsteht. Wir drehen uns im Kreis: Die Märkte zerbrechen sich den Kopf über die Entscheidungen der Fed, die Notenbank selbst ist über die Marktvolatilität besorgt, obwohl dieses Thema gar nicht in ihr Mandat und ihren Aufgabenbereich fällt.”
„Die Entwicklung des realen BIPs in den USA spricht für solides Wirtschaftswachstum. Der Anstieg des realen BIPs ist zwar nicht so stark ausgeprägt wie vor der Krise, es gibt allerdings auch keine Anzeichen für eine Abschwächung. Dieser Wachstumspfad würde eine straffere Geldpolitik rechtfertigen. Ohne eine monetäre Anpassung an den inflationären Druck, wenn auch nur eine graduelle, drohen die Markterwartungen eine feste Basis zu verlieren. So eine Situation kann dann nur durch aggressive Zinserhöhungen ,geheilt’ werden. Wir glauben, dass die aktuellen Zinsanhebungen unzureichend sind, um die Preise zu zügeln, was dazu führen könnte, dass die Fed in einer späteren Phase viel schärfere Straffungsmaßnahmen setzen muss. Das könnte wiederum weitere unerwünschte Konsequenzen heraufbeschwören.”
Trends und Highlights
- Die Erholung der globalen Konjunktur wird den Preisen von Silber, Platin und Palladium Rückenwind verleihen
Die Preise der „Industrial Precious Metals“ (Silber, Platin und Palladium) sind unter anderem deshalb seit 2011 gefallen, weil die Nachfrage aus China im Zuge des langsameren Wirtschaftswachstums des Landes zurückgegangen ist. Silber, Platin und Palladium haben sich jedoch in diesem Jahr zu erholen begonnen, was zu Preisanstiegen von 14, 11 und 7 Prozent geführt hat. ETF Securities ist der Meinung, dass die Nachfrage nach diesen Industrie-Edelmetallen weiter anhalten wird, weil Chinas industrielle Produktion einen Boden gefunden zu haben scheint.
Darüber hinaus war bei allen drei Metallen in den vergangenen drei Jahren ein Angebotsdefizit zu beobachten. Platin wird zu 80 Prozent und Palladium zu annähernd 40 Prozent in Südafrika gefördert. Da die Abwertung der Landeswährung Rand nachlässt und die Minenbetreiber ihre Aktivitäten zurückschrauben, wird ein weiteres Anwachsen der Angebotsdefizite bei den betreffenden Metallen immer wahrscheinlicher. - Zentralbanken lassen Gold glänzen
Die Notenbanken in Schweden, Dänemark, der Schweiz, Japan und nicht zuletzt die EZB haben eine Politik der negativen Zinssätze eingeschlagen. ETF Securities geht davon aus, dass diese Entwicklung – sowohl in nomineller, als auch in realer Hinsicht – positiv für den Goldpreis ist. Historische Daten legen nahe, dass eine Korrelation zwischen negativen Zinssätzen und einem höheren Goldpreis existiert. Im bisherigen Jahresverlauf ist Gold um über 15 Prozent gestiegen und wird angesichts der anziehenden Inflation in den Vereinigten Staaten voraussichtlich noch weiter zulegen. - Schwellenländer: Die Stimmung steigt
Die Emerging Markets (EM) steckten für geraume Zeit in der Flaute, jetzt hat sich der Pessimismus zu EM-Bonds aber gelegt. Investoren werden für die Kreditrisiken der Emerging Markets überkompensiert, das bietet eine Kaufgelegenheit. Der Rendite-Spread von EM-Anleihen gegenüber Deutschen Bundesanleihen stand zuletzt bei 4,6 Prozent , wobei die Renditen aus den Schwellenländern weniger volatil sind als jene von US-High Yield-Bonds. Zum Vergleich: Die Renditen an vielen Geldmärkten lavieren rund um die Null-Prozent-Marke und der Spread von US-Investment Grade Corporate Bonds zu Deutschen Bundesanleihen beträgt 3,1 Prozent. Aus unserer Sicht bleiben somit Veranlagungen in Emerging Markets-Bonds überzeugend, vor allem, weil die Bewertungen günstig erscheinen.
Der Nachfrage-Aufschwung bei EM-Bonds wird auch positive Auswirkungen auf die entsprechenden Währungen haben. Die Emerging Markets bilden eine heterogene Gruppe. Unter der Prämisse, dass Investoren nach Returns in Volkswirtschaften mit hohem Wachstum und niedriger Inflation suchen, stehen Währungen aus Emerging-Asia 2016 für Stärke. Allerdings erscheinen diese Währungen überbewertet. Unter diesem Gesichtspunkt favorisiert ETF Securities europäische Emerging Markets, weil diese – im Vergleich zu ihren lateinamerikanischen und asiatischen Pendants – relativ geringe Verschuldungsraten aufweisen.
- Cyber Security: Gute Chancen an turbulenten Börsen
Das Segment Cyber Security ist besser positioniert als der restliche Technologiebereich, da der Subsektor von stärker diversifizierten Einnahmequellen profitiert, die auf seine breite Produktpalette und seine große Kundenbasis zurückzuführen sind. Die Anzahl der Cyber Security-Zwischenfälle steigt seit 2009 jährlich um durchschnittlich 66 Prozent, was sich in Profiten für die auf den Bereich spezialisierten Unternehmen niederschlägt.
Die Krise der globalen Aktienmärkte Anfang 2016 hat auch Cyber-Security-Papiere nicht verschont, wobei ihre Bewertung im Vergleich zum gesamten Technologiesektor durch den Kursrückgang wieder auf den historischen Durchschnitt zurückgekommen ist; Im Gegensatz zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 70, wie es im Dezember 2015 bei Cyber-Security-Aktien zu beobachten war. Das eindeutig niedrige Beta dieser Aktien ermöglicht Investoren den Zugang zu einem der am schnellsten wachsenden Segmente des Technologiemarktes – und das zu einem vergleichsweise geringen Risiko. Die Rekord-Investments in die Finanzierung und das „Deal making“ im vergangenen Jahr unterstreichen die Chancen, die der Cyber Security-Sektor bietet.
Die ETP-Industrie verzeichnet Zuflüsse
Das Researchunternehmen ETFGI hat auch im März wieder den globalen ETF- und ETP-Markt unter die Lupe genommen. Die Analyse dokumentiert die beeindruckende Performance von ETF Securities seit Jahresbeginn: Das Unternehmen konnte mit Inflows in der Höhe von 2,11 Milliarden US-Dollar die zweitgrößten Netto-Mittelzuflüsse in ETPs in ganz Europa verbuchen.
Mark Weeks, CEO von ETF Securities kommentiert: „Im ersten Quartal 2016 konnten wir hohe Zuflüsse in unsere breite europäische Produktpalette beobachten. 2,06 Milliarden Dollar flossen dabei in unseren Rohstoffbereich, 1,56 Milliarden Dollar davon in Gold. Gemeinsam mit unserem tiefgreifenden Marktresearch und unserem Engagement im Bereich Investoren-Weiterbildung stärken diese Zuflüsse unsere Position als der führende spezialisierte ETP-Anbieter in Europa.“
„Wie in unserem Tri-Annual Outlook beschrieben, glauben wir trotz der aktuellen Marktturbulenzen daran, dass überzeugende Investitionsmöglichkeiten für Anleger nach wie vor bestehen bleiben. Wir arbeiten auch weiterhin hart daran, oftmals in Partnerschaft mit führenden „Third Parties“, diese Möglichkeiten in Bereichen wie Rohstoffen, Fremdwährungen, Aktien-Themen und Fundamental Fixed Income für alle europäischen Investoren zugänglich zu machen.”
Quelle: Yield Public Relations Deutschland GmbH