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Mittelstand sucht noch nach digitalem Know-how

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Köln – Mittelständische Unternehmen bereiten sich derzeit für den Eintritt ins Industrie 4.0-Zeitalter vor. Auf dem Weg in die digitale Zukunft versäumen KMU allerdings die Verknüpfung des Produktions-Know-hows mit den erforderlichen IT-Investitionen und lassen unternehmerische Chancen ungenutzt. 53 Prozent des Mittelstandes haben noch keine konkrete Vorstellung, was sich hinter dem Begriff Industrie 4.0 verbirgt. Elf Prozent der KMU haben dagegen schon eine sehr konkrete Vorstellung. Dabei können gerade Unternehmen, die die Entwicklung der Digitalisierung jetzt erkennen und Investitionen in die vernetzte Produktion tätigen, eine digitale Vor-reiterrolle in ihrer jeweiligen Branche einnehmen. Weitere elf Prozent der KMU hören das Buzzword überraschenderweise zum ersten Mal. Das hat Expense Reduction Analysts, eine internationale Beratungsgesellschaft für Kostenmanagement, in einer repräsentativen europäischen Studie herausgefunden.

„Für viele Mittelständler ist die digitale Revolution ein zentrales Investitionsthema. Auch wenn noch unklar ist, bei wem die Verantwortung innerhalb der Organisation eigentlich liegen soll“, erklärt Klaus Jeschke, Managing Director von Expense Reduction Analysts für die DACH-Region. So zeigt die Mittelstandsstudie „Zukunftsvision: Sind Sie reif für Industrie 4.0?“ auch, dass die Digitalisierung bei einem Drittel der befragten Unternehmen noch keine strategische Bedeutung hat. Interdisziplinäre Projektgruppen, die Industrie 4.0-Projekte operativ verantworten, sind insgesamt nur mit einem Anteil von 14 Prozent für die Ausrichtung verantwortlich. Deutschland (sechs Prozent) liegt dabei im europäischen Vergleich weit unter dem Durchschnitt. Insgesamt geben 54 Prozent der KMU an, dass ihrer Meinung nach die Geschäftsführung oder der Vorstand für die strategische Planung der Digitalisierung verantwortlich sein sollte.

Quelle: Expense Reduction Analysts GmbH
Quelle: Expense Reduction Analysts GmbH

Kosteneinsparungen finanzieren vierte industrielle Revolution

Unternehmen, die eine konkrete Vorstellung haben (elf Prozent), messen Industrie 4.0 höchste Bedeutung zu. In keinem anderen Bereich wird mehr Geld investiert. Um die erfolgreiche Zukunft des Unternehmens aktiv zu gestalten, kommen dabei insbesondere Kosteneinsparungen bei der Finanzierung von Industrie 4.0-Projekten eine besondere Rolle zu. Ein Drittel der Mittel (31 Prozent) kommt dabei aus Geldern, die über Kostenmanagementprogramme gewonnen worden sind. Damit ist dieses Instrument deutlich bedeutender als zum Beispiel kreditfinanzierte Investitionsmittel (14 Prozent). „Zukunftsweisende Industrie 4.0-Lösungen sind für viele Unternehmen neu und ziehen einen erheblichen Investitionsbedarf nach sich“, weiß Jeschke. „Dabei ist das Geld eigentlich vorhanden – es muss nur identifiziert werden!“. Mit den Investitionen wollen Unternehmen insbesondere eine höhere Produktivität (60 Prozent), innovative Geschäftsmodelle (47 Prozent) und eine bessere Kontrolle der Wertschöpfungskette (59 Prozent) realisieren.

Sowohl auf der CeBIT 2015 als auch auf der diesjährigen Industriemesse in Hannover war der Begriff allgegenwärtig: Industrie 4.0 oder das „Internet der Dinge“. Hierbei handelt es sich laut der Einschätzung von Industrie- und Branchenverbänden sowie Experten aus Unternehmen, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik um die vierte industrielle Revolution. Es geht darum, dass in naher Zukunft Maschinen nicht von Menschen bedient werden, sondern dass diese vor allem mit- und untereinander kommunizieren. Daher haben Unternehmen, die die Entwicklung der Digitalisierung jetzt erkennen und Investitionen tätigen, große Chancen eine digitale Vor-reiterrolle einzunehmen.

Zur Expense Reduction Analysts Mittelstandsstudie „Zukunftsvision: Sind Sie reif für Industrie 4.0?“:

Wie mittelständische Unternehmen bei dem Thema Industrie 4.0 aufgestellt sind und welche Fragen für Unternehmensentscheider bedeutungsvoll sind, haben das Meinungsforschungsinstitut feedbaxx und Expense Reduction Analysts in einer europaweiten Studie untersucht. Ziel der Untersuchung ist es, festzustellen, ob das Thema im Mittelstand angekommen ist. Zudem werden die Erwartungen der Entscheider abgefragt und wo die größten Chancen, Risiken und Hürden gesehen werden. Insbesondere werden Fragen hervorgehoben, wie der Mittelstand plant, notwendige Investitionen zu stemmen und welcher Anteil der Investitionen für den Ausbau der Digitalisierung realisiert wird.

Die der vorliegenden Studie zugrundeliegende Stichprobe enthält über 300 mittelständische Unternehmen verschiedener Größen und Branchen. Innerhalb der teilnehmenden Unternehmen antworteten mit einem Anteil von 63 Prozent schwerpunktmäßig Personen des Top-Managements. Dabei stellt der Bereich Maschinen- und Anlagenbau mit einem Anteil von 40 Prozent die größte Gruppe dar, gefolgt von Unternehmen der Konsumgüterbranche mit einem Anteil von 18 Prozent und dem Finanzdienstleistungssektor mit zwölf Prozent.

Quelle: Expense Reduction Analysts GmbH

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