[M] Mit X3DOM wurde es 2009 erstmalig möglich, 3D-Inhalte wie begehbare Architekturmodelle oder beispielsweise ein von allen Seiten zu betrachtendes Kunstwerk auf HTML-Basis schnell und einfach umzusetzen
Darmstadt/Rostock/Graz (ots) –
3D hat auch das Web erreicht. Doch die Programmierung kann schwierig sein. Forscher des Fraunhofer IGD haben eine Lösung, die das Erstellen von 3D-Internetanwendungen vereinfacht.
3D-Filme, 3D-Fernseher, 3D-Zeitungen – längst hat die plastische Visualisierung unseren Alltag erreicht. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Detailgetreue Darstellung und das Gefühl inmitten des Geschehens zu sein. Überträgt man diesen Technologiebaustein auf das Internet, ergeben sich neue Möglichkeiten. Für Konstruktion, Architektur und Kulturerbe gilt dies im besonderen Maße. 3D-Internet-Technologien werden zwar seit Jahren mit viel Euphorie als Zukunftstechnologie prognostiziert, einzig die Realisierung war bisher schwierig.
Zur technischen Umsetzung existiert mit X3D ein offener Standard, der bislang jedoch auf Zusatzprogramme (sogenannte PlugIns) angewiesen war. Das Plugin-Problem ist durch die Implementierung der Programmierschnittstelle WebGL in die neuen Versionen der Internetbrowser Firefox 4 und Google Chrome 9 behoben. “Problematisch blieb jedoch die Errichtung der 3D-Internetseiten selbst”, erklärt Dr. Johannes Behr, Abteilungsleiter am Fraunhofer IGD. “Die WebGL-Programmierung erfordert ein hohes Maß an anspruchsvoller und mühevoller Programmierkunst.”
Die Lösung präsentierte das Fraunhofer IGD, die weltweit führende Einrichtung für angewandtes Visual Computing, mit der Softwareplattform X3DOM bereits 2009. X3DOM ist eine offene, frei verfügbare und vor allem einfache Möglichkeit für räumliche Darstellungen im Internet. Mit X3DOM wurde es so erstmalig möglich, 3D-Inhalte wie begehbare Architekturmodelle oder beispielsweise ein von allen Seiten zu betrachtendes Kunstwerk auf HTML-Basis schnell und einfach umzusetzen. X3DOM wurde in Zusammenarbeit mit dem “Web3D”-Konsortium entwickelt. Die Entwicklung von X3DOM wird von der neuen Abteilung des Fraunhofer IGD, “Visual Computing System Technologies (VCST)” koordiniert und innerhalb des BMBF-”Software-Cluster” und des EU-Netzwerkes “V-Must” gefördert.
Die aktuellen Entwicklungen von X3DOM werden auch auf der diesjährigen CeBIT in Hannover in Halle 9 Stand B36 präsentiert.
Weiterführende Informationen:
http://www.x3dom.org http://www.igd.fraunhofer.de/Institut/Abteilungen
Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/74638/1770170/fraunhofer_institut_fuer_graphische_datenverarbeitung_igd/api