Berlin – Vom 22. bis zum 24. September 2015 war der Europa-Park in Rust Treffpunkt der deutschen Freizeitparkbranche. Die Mitglieder des Verbands Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen e.V. VDFU kamen zum traditionellen VDFU-Sommertreffen, dem Branchentreff der Freizeitprofis, in den größten Freizeitpark Deutschlands.
Nach der Saison ist vor der Saison
Mehr als 200 Eigner, Geschäftsführer und Mitarbeiter großer wie kleiner Freizeitparks sowie Zulieferer, Berater und Experten der Freizeitparkbranche trafen sich zum kreativen Austausch und fachlichen Dialog. Kurz vor Saisonabschluss wurden Innovationen diskutiert, Trends identifiziert und gemeinsam ein Blick in die Zukunft der Freizeitparkindustrie geworfen. Denn im Winter herrscht kein Stillstand. Im Gegenteil: Im Winter wird investiert, poliert, renoviert und der Park für die neue Saison in Schuss gebracht.
„Die Saison 2015 ist durchweg positiv verlaufen. Die Parks konnten mit vielen neuen Attraktionen aufwarten und ihre Besucher begeistern“, sagt Verbandspräsident Klaus-Michael Machens.
Ganzjährige Angebote, Trends und Qualität
„Die größte Herausforderung ist es, ganzjährige Angebote zu schaffen“, sagt Roland Mack, Geschäftsführer des Europa-Park und Gründungsmitglied des VDFU. Das Saisongeschäft unterliegt extremen Schwankungen. Auch Trends gegenüber ist Mack kritisch. „Nur auf einen Trend zu setzen, wird langfristig nicht zum Erfolg führen. Entscheidend ist, dem Besucher ein breites Spektrum von höchster Qualität zu bieten. Trends sind wichtig, aber nicht allein entscheidend.“
Mutige Unternehmer und kreative Köpfe
„Wir vertreten eine hochkreative und innovative Branche“, sagt Machens. „Freizeitparkunternehmer lieben es, ihre Gäste zu begeistern, ihnen neue Themenwelten zu eröffnen und sie aus dem Alltag zu entführen.“ Die Freizeitparkbranche in Deutschland ist überwiegend familiengeführt und mittelständisch geprägt. „Erfolg muss man sich hart erarbeiten. Zu einem erfolgreichen Unternehmen gehören eine gute Portion Mut, Glück und Risikobereitschaft“, so Mack. „Gleichzeitig dürfen bei allem unternehmerischen Denken und Handeln der kreative Blick, die Fantasie und die Leidenschaft nicht verloren gehen.“
Politik in der Verantwortung
Natürlich kamen während des VDFU-Sommertreffens auch wirtschaftspolitische Themen zur Sprache. So kritisiert Roland Mack die Erbschaftsteuerreform. „Wenn es billiger ist, ein Familienunternehmen an Heuschrecken zu verkaufen, statt es zu vererben, dann läuft etwas schief.“ Ebenso zeigten sich viele der Unternehmer besorgt über die Dokumentationspflichten zum Mindestlohn. „Arbeit muss gerecht entlohnt werden. Am Mindestlohn selbst wollen wir überhaupt nicht rütteln. Aber die Dokumentationspflichten sind besonders für kleinere Unternehmen nicht handhabbar. Statt den Unternehmen Freiraum zu geben und die Parkbetreiber für ihre Gäste arbeiten zu lassen, werden sie mit überflüssiger Bürokratie belästigt. Das betrifft besonders die Dokumentationspflichten für die zahlreichen Saisonmitarbeiter. Hier muss die Politik endlich aktiv werden und auf diejenigen hören, die davon betroffen sind“, betont Verbandspräsident Machens.
Quelle: ots