Sie sind echte Exoten auf dem Arbeitsmarkt: Mütter, die in Vollzeit arbeiten. Trotz aller Bemühungen um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf scheint die deutsche Familie zu funktionieren wie in den 1950er Jahren: Männer arbeiten in Vollzeit, und Mütter sind maximal Dazu-Verdienerinnen. So läuft es bei 70 Prozent der Elternpaare. Gerade mal 15 Prozent der Mütter kehren – laut einer Studie, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellt hat – in Vollzeit zurück in den Beruf. Und so sind die Berufsbiographien von Frauen bis heute durch Unterbrechungen und eine langfristige Reduzierung der Arbeitszeit geprägt. In der Folge bedeutet dies: weniger Rentenansprüche, schlechtere Karriereaussichten und deutliche Einkommensverluste zugunsten der Versorgung und Betreuung von Kind und Kegel!
Doch egal ob Für oder Wider – Kind oder Karriere, Krippe oder Nicht-Krippe, professionelle Tagespflege oder individuelle Familienbetreuung – es gibt Frauen, die es sich gar nicht leisten können, weniger zu arbeiten. Nicht nur Alleinerziehende, auch Freiberufler oder Angestellte brauchen oft volle Stellen, um die finanziellen Rahmenbedingungen für ihre Familie sicherzustellen. Für sie ist es wichtig, ohne schlechtes Gewissen wieder arbeiten zu gehen. Noch dazu gibt es handfeste wissenschaftliche Belege, dass es Kindern nicht immer gut tut, wenn sie ausschließlich zu Hause von Mami betreut werden. Studien (wie z.B. von Prof. Dr. Una Röhr-Sendlmeier, Professorin, Abteilung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, Universität Bonn) zeigen auf: Kinder berufstätiger Mütter, egal in welchem Beruf diese arbeiten, sind leistungsbereiter. Sie schaffen bessere Schulabschlüsse und haben damit automatisch bessere Berufsaussichten.
Gute Mütter funktionieren also nicht nur in Teilzeit. Deshalb erfolgt bei Personaldienstleistern die Vermittlung auch gerne in Vollzeitbeschäftigung. „Wir bieten eine Chance für die Rückkehr ins volle Erwerbsleben“, so Petra Timm von Randstad. „Gern fördern wir Frauen, die sich den Arbeitsmarkt zurückerobern möchten. Wir helfen ihnen, ihre Chance auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu ergreifen und damit nicht nur das Einkommen der ganzen Familie zu sichern sondern auch ihren Selbstwert zu stärken.“
Quelle: txn