Köln – Als erster Automobilhersteller bietet Ford ab sofort einen 3D-Shop im Internet an. Über den Link http://3d.ford.com können gegen eine geringe Gebühr die lizensierten 3D-Druckdaten erworben und heruntergeladen werden, um zu Hause mit Hilfe des eigenen 3D-Druckers einige der begehrtesten Ford-Fahrzeuge im Modellbau-Maßstab nachzubauen – beispielsweise den Ford GT, den Ford Mustang oder den Ford Focus RS. Alternativ können im 3D-Shop von Ford Modellfahrzeuge erworben werden, die unter Verwendung von 3D-Drucktechnologie angefertigt wurden.
3D-Drucktechnologie kommt bei Entwicklung von realen Ford-Fahrzeugen zum Einsatz Die computerbasierte 3D-Drucktechnologie spielt auch bei der Entwicklung von ganz realen Ford-Fahrzeugen eine Schlüsselrolle. Denn der 3D-Druck verkürzt die Entwicklungszeit erheblich: Mittels 3D-Druck können Fahrzeugteile für Prototypen innerhalb von Stunden hergestellt werden – dies ermöglicht Designern und Ingenieuren beschleunigte Arbeitsprozesse bei drastisch reduzierten Kosten. Es lassen sich experimentelle Bauteile, die im Zuge der Fahrzeugentwicklung in großer Zahl benötigt werden, zu Stückkosten von weniger als 1.000 Euro herstellen.
So entstanden im 3D-Druck zum Beispiel Prototypen-Bauteile für den neuen Ford GT-Supersportler wie das Lenkrad im Formel 1-Stil, die Schaltwippen, der Ansaugkrümmer oder einige Komponenten der seitlichen Schwingtüren.
Auch beim Design des neuen Ford Mondeo Vignale kam die 3D-Drucktechnologie zum Einsatz, um einzelne Bauteile zu entwerfen – so zum Beispiel der obere Kühlergrill im hexagonalen „Vignale“-Design mit Aluminium-Einfassung sowie Details der Türen. Außerdem nutzten die Designer 3D-Druck, um das „Vignale“-Logo und Details des Außendesigns zu gestalten. Auch die speziellen, optional verfügbaren 19-Zoll-„Vignale“-Leichtmetallräder sowie der verchromte Doppelrohr-Endschalldämpfer mit polierter Aluminium-Einfassung wurden im Zuge der Entwicklung zunächst als 3D-Modell ausgedruckt.
Ford versteht sich als einer der Pioniere bei der Anwendung der 3D-Drucktechnologie
Ford versteht sich als einer der Pioniere bei der Anwendung der 3D-Drucktechnologie. So kaufte Ford 1988 die weltweit erste verfügbare 3D-Druckmaschine. Heutige 3D-Drucker sind natürlich schneller und kosteneffizienter. Sie eignen sich für nahezu alle Arten von Prototypen.
Übrigens: Das 500.000ste Prototypen-Bauteil, das bei Ford mittels 3D-Druck angefertigt wurde, war eine Motorhaube für den neuen Ford Mustang.
„3D-Druck existiert nun schon seit mehr als 25 Jahren. Die 3D-Drucktechnologie hat die Art und Weise verändert, wie wir neue Fahrzeuge entwerfen. Aktuell entwickelt sich diese Technologie schneller als je zuvor und es eröffnen sich völlig neue Wege bei der Herstellung der Autos der Zukunft. Wir können mehr Kreativität einfließen lassen und die neuesten Erkenntnisse in puncto Design und Technologie in unsere Arbeit integrieren“, sagte Sandro Piroddi, Supervisor, Rapid Technology, Ford of Europe.
Die Europa-Zentrale des Ford „Rapid“-Prototypen-Teams befindet sich in Köln
Die Europa-Zentrale des Ford „Rapid“-Prototypen-Teams, das auf computergestützte 3D-Drucktechnologie spezialisiert ist, hat ihren Sitz am Standort Köln und arbeitet Hand in Hand mit den Abteilungen für Design und Entwicklung. Je nach Anforderung erstellt das „Rapid“-Prototypen-Team Fahrzeugteile auf Basis von CAD-Daten, die schichtweise hochfein aufgeschlüsselt werden und anschließend im 3D-Verfahren ausgedruckt werden. Die Belastbarkeit dieser Prototypen-Bauteile hängt dabei von den verwendeten Materialien ab: Kunststoff, Sand oder Metall. Schicht für Schicht werden diese Materialien unter Verwendung eines Lasers in Form gebracht.
Besonders belastbare Harze für den 3D-Druck
Ford arbeitet in den USA mit dem Unternehmen Carbon3D zusammen, um künftige Prototyping- und Kleinproduktions-Potenziale zu erforschen. Die Partnerschaft dient der Entwicklung von fortschrittlichen und besonders belastbaren Harzen für den 3D-Druck. In der Filmindustrie kommen vor allem für Spezialeffekte diese neuartigen Harze bereits in der 3D-Drucktechnologie zum Einsatz, die unter der Bestrahlung mit UV-Licht 25 bis 100 mal schneller aushärten als herkömmliche 3D-Druckmaterialien. Die entsprechenden Teile verfügen über mechanische Eigenschaften, die auch die Anforderungen für Ford-Fahrzeuge erfüllen. Ford-Designer in den USA haben die Technologie bereits verwendet, um kleinere Innenteile für den Ford Focus Electric und den Ford Transit Connect zu erstellen.
Quelle: ots