Kundendaten stehen bei nahezu jedem Unternehmen in großer Anzahl zur Verfügung. Die Bedeutung dieser Daten ist vor allem, wenn es um einen Produktlaunch geht, umstritten. Stehen Aspekte wie Zielgruppe, Geschmacksvorlieben, Produktdesign und Marketingstrategie erst einmal fest und ist das Produkt am Markt angekommen, fristen die wertvollen First-Party-Daten jedoch in vielen Unternehmen ein trübes Dasein und werden kaum genutzt. Dabei lassen sich diese Daten in wertvolle Informationen umwandeln, die dem gesamten Produktzyklus zu Gute kommen und selbst einen bereits erfolgten Produkt Launch vor dem Scheitern retten können. Degustabox erhebt monatlich Umfragen unter den Verbrauchern, die die Box abonnieren. Zahlreiche Unternehmen konnten dank dieser Umfragen Anpassungen vornehmen, mit denen sie sich deutliche Wettbewerbsvorteile verschaffen konnten.
Vertriebskanäle anpassen
Im Supermarkt ist die Schokolade in der neuen Geschmacksrichtung ein Hit. Wochenlang wurde sie auch auf den Social Media Kanälen beworben, modernes Blogger-Marketing betrieben und die Ads tausendfach geklickt. Dennoch will der Online-Verkauf einfach nicht ins Rollen kommen, obwohl gerade die Zielgruppe häufig online shoppt. Vielleicht wurde einfach der falsche Online-Shop für den Vertrieb gewählt? Umfragen von Degustabox zeigen, wie wichtig solche Detailinformationen sein können. So zeigt eine Umfrage aus dem Jahr 2015 beispielsweise, dass jeder Vierte seine Schokolade schlichtweg bei Amazon bestellt, unter den Retailern dagegen Chocri am liebsten genutzt wird.
Zielgruppe anpassen
Wer hätte gedacht, dass Senioren eine Zielgruppe für Lutscher sind? Mitunter kann die Auswertung von Kundendaten dazu beitragen, die Zielgruppe für ein bereits gelaunchtes Produkt völlig neu zu definieren und Marketingkampagnen daran anzupassen. So zeigt sich, dass Lutscher ab einem Alter von 45 Jahren zwar deutlich weniger als in den Altersgruppen zuvor konsumiert werden, ab einem Alter von 65 jedoch wieder an Beliebtheit zunehmen. Ein möglicher Grund: Die Lutscher wecken Kindheitserinnerungen.
Klassiker im neuen Gewand
Vor allem, wenn es um einen Neulaunch klassischer Produkte geht, können Kundendaten die richtige Richtung weisen. Vor allem bei Basis-Produkten können kleine Anpassungen – sei es an der Verpackung, am Produkt selbst oder aber am Vertriebskanal – zu Verkaufssteigerungen führen. Reis zum Beispiel gehört zu den Produkten, die in kaum einem Haushalt fehlen dürfen. Dennoch kommt vielen Verbrauchern hierbei die Vielfalt im Supermarktregal zu kurz. Entscheidend hierbei ist, dass viele Unternehmen durchaus ein vielfältiges Sortiment bieten. Wird der Bio-Wildreis jedoch im Biomarkt oder im Online-Shop angeboten, fehlt aber im Supermarktregal, weil bei Vorab-Befragungen als Zielgruppe ökologisch einkaufende, junge Veganer definiert wurden, geht ein wichtiger Verkaufskanal verloren.
Preisanpassungen vornehmen
Das Produkt kommt im Design gut an und es wurden alle wichtigen Vertriebskanäle berücksichtigt. Dennoch kommt der Verkauf nicht ins Rollen. Manchmal liegt das schlichtweg am Preis. Doch wieviel sind Verbraucher wirklich bereit, für dieses eine, spezifische Produkt zu zahlen? Selbst wenn der Preis nicht verbindlich festgelegt wird – wer diese Information auswertet, kann seine unverbindlichen Preisempfehlungen anpassen und so den Verkaufserfolg des Produktes steigern.
Unter Umständen kommt bei derartigen Analysen heraus, dass der Preis gar nicht zu hoch angesetzt wird, sondern die Verbraucher für ein Produkt, das bestimmte Voraussetzungen erfüllt, sogar mehr zahlen würden.
Wie die Beispiele zeigen, ist die Auswertung und Nutzung von vorhandenen Kundendaten für den gesamten Produktzyklus entscheidend und kann bedeutende Wettbewerbsvorteile schaffen.
Quelle: Degusta Box