Köln – Unternehmen mit exzellenter Personalarbeit sind besonders leistungsstark: Denn Firmen, die ihr Personalmanagement auf höchstem Niveau betreiben, sind rentabler, innovativer und wachsen stärker als Unternehmen mit weniger fortgeschrittener Personalarbeit. Diesen Zusammenhang konnten die Personal- und Managementberatung Kienbaum und die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) in ihrer aktuellen Studie „HR-Strategie & -Organisation“ nachweisen. Für die Studie haben Kienbaum und die DGFP 380 Personalverantwortliche in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.
„Besonders deutlich wird der Zusammenhang zwischen guter Personalarbeit und Performance in puncto Agilität und Innovationskraft, welche bei Unternehmen mit geringem Reifegrad des Personalbereichs besonders niedrig ausfallen“, sagt Walter Jochmann, Studienleiter und Kienbaum-Geschäftsführer.
Personaler wollen Führungs- und Managementqualität erhöhen
Die Studienautoren haben die Personaler befragt, welche Herausforderungen besonders weit oben auf ihrer Agenda stehen: An erster Stelle steht die Qualität von Führung und Management innerhalb des Unternehmens. Als zweitwichtigste Aufgabe sehen die Personalentscheider das Talent Management und die Nachfolgeplanung in ihrem Unternehmen. Auf Rang drei der wichtigsten Herausforderungen liegt die Arbeitgeberattraktivität. „Die Personaler halten ihre Brot-und-Butter-Themen nach wie vor für entscheidend – und das sind sie auch, aber sie dürfen darüber die eigene Transformation und die des Unternehmens nicht aus den Augen verlieren“, sagt Walter Jochmann von Kienbaum.
Nur wenige Personalabteilungen digitalisieren konsequent
Die meisten Personalbereiche arbeiten nach wie vor an der eigenen Digitalisierung: Wenn es um die eigenen Prozesse geht, digitalisieren diese nur 28 Prozent der Personalabteilungen, nur 22 Prozent entwickeln ihre Systeme kundenzentriert. Zudem müssen viele Personalbereiche noch ihre digitale Grundausstattung erarbeiten: Nur 14 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über Self-Service-Anwendungen, bei denen Mitarbeiter selbst Personalleistungen abrufen können. „Nur eins von fünf Unternehmen hat Digitalisierung als festen Bestandteil der HR-Strategie definiert. Hier haben wir klaren Handlungsbedarf – in der Begleitung der Digitalisierung des Geschäfts und der Organisation sowie natürlich im Zuge der eigenen Digitalisierung von HR“, sagt Katharina Heuer, Vorsitzende der Geschäftsführung der DGFP.
Bei vielen Unternehmen hapert es an den finanziellen Ressourcen und dem Know-how, um Digitalprojekte umzusetzen: 57 Prozent der befragten Personaler geben an, dass sie nicht ausreichend Budget haben, um Digitalmaßnahmen in ihrem Bereich umzusetzen. Ebenfalls mehr als die Hälfte der Personalexperten gibt an, dass nicht genügend Kompetenzen zur Verfügung stehen, um Digitalprojekte zu realisieren und Innovationen in HR zu treiben.
Personalbereiche setzen eigene Ressourcen oft ineffizient ein
Innerhalb der Personalbereiche sind die personellen Ressourcen oft nicht optimal verteilt: Aktuell widmen sich 37 Prozent der Personaler der Betreuung und Beratung des operativen Geschäfts, 24 Prozent sind Experten und 39 Prozent arbeiten in der Administration. Die Studie zeigt auch, dass Unternehmen mit besonders weit entwickelten Personalbereichen deutlich weniger Mitarbeiter in der Administration beschäftigen und mehr in Experten- und Beratungspositionen. „Die digitale Transformation von HR bietet die Chance, uns noch stärker mit der Administration eines wirklichen Erfolgsfaktors von Unternehmen, dem People Management, zu befassen“, sagt Katharina Heuer von der DGFP.
Quelle: Kienbaum. Inspirierend. Anders.