Leipzig – Sicherheit kostet Geld. Viel Geld. Wer mit einem Kredit eine Restschuldversicherung abschließt, erhöht die Kosten um bis zu 34 Prozent. Zu diesem Ergebnis kam aktuell das Fachportal Kreditrechner.com. Die Redaktion berechnete die Mehrkosten durch Restschuldversicherungen für insgesamt 13 Banken anhand eines Musterkredits von 10.000 Euro. Je nach Laufzeit entstanden durchschnittliche Zusatzkosten von 873 bis 1.853 Euro. Bei der teuersten Bank zahlte der Kreditnehmer unterm Strich 3.995,52 Euro zusätzlich (34,20 Prozent).
Lange Laufzeit, hohe Kosten
Betrachtet wurden Laufzeiten von 36 bis 96 Monaten mit und ohne Inanspruchnahme einer Restschuldversicherung. Das Fazit nach der Auswertung: Je länger die Laufzeit, desto höher die Mehrkosten durch eine Restschuldversicherung. Liegen die prozentualen Zusatzkosten bei 36 Monaten noch im Rahmen (zwischen 5,22 und 15,60 Prozent), steigen sie bei 84 Monaten schon auf bis zu 29,18 Prozent bzw. bei 96 Monaten auf 34,20 Prozent. In realen Zahlen und einer Nettokreditsumme von 10.000 Euro sind das zusätzliche Kosten von 559,02 bis 1.658,16 Euro (36 Monate) und max. 3.995,02 Euro (96 Monate).
Kosten nicht im Effektivzins enthalten
Zum Vergleich berechnete die Redaktion die Kosten einer Risikolebensversicherung über 50.000 Euro – jene liegt bei ca. 6,50 Euro pro Monat. „Das führt je nach Laufzeit des Darlehens zu Ersparnissen zwischen 66 und 73 Prozent“, so Marc Opitz, Kreditexperte von Kreditrechner.com.
Bei entsprechenden Kosten stelle sich zudem die Frage, weshalb Banken diese nicht in den Effektivzinsen ausweisen müssen. Letzteres ist bisher nicht der Fall, da Restschuldversicherungen keinen verpflichtenden Bestandteil des Kredits darstellen.
„Nach unserer Meinung gibt es hier Bedarf nachzubessern“, erklärt Marc Opitz weiter. Hinsichtlich der Kosten lohnten sich die Policen generell nur bedingt. Bei Ratenkrediten mit überschaubaren Laufzeiten und Beträgen seien Restschuldversicherungen ein eher unnötiger Kostenfaktor. Bei Baufinanzierungen über viele Jahre hinweg sehe das anders aus. Aber auch hier sollte der Bauherr vorab die Kosten berechnen lassen.
Quelle: Franke-Media.net
