Patienten müssen teure ärztliche Leistungen häufig ganz oder zum Teil aus eigener Tasche bezahlen, denn nicht alle aus ihrer Sicht notwendigen Behandlungen werden von den Krankenkassen übernommen. Wenn sich eine einzelne Zahnarztrechnung aber beispielsweise auf mehrere Hundert Euro beläuft, geraten viele Verbraucher an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten. 64 Prozent der Bundesbürger ziehen in dieser Situation die Aufnahme eines Kredits in Betracht, um medizinische Leistungen zu finanzieren. Das ergab die aktuelle Ipsos-Studie „Verbraucherindex Herbst 2013“ der CreditPlus Bank, an der sich 2.000 Privatpersonen ab 14 Jahren beteiligten.
Kredite für Zahnersatz, Prothesen, Hörgeräte und Augenlaser
Vor allem für Zahnersatz (49 Prozent), Prothesen (33 Prozent) und Hörgeräte (28 Prozent) würden die Bundesbürger auf fremde Finanzmittel zurückgreifen (Mehrfachnennungen waren möglich). 22 Prozent der Befragten können sich außerdem vorstellen, per Kredit eine Augenlaseroperation zu finanzieren. Wenn es hingegen um seelische Aspekte oder Lebenshilfe geht, sinkt die Bereitschaft, ein Darlehen aufzunehmen. Nur 17 Prozent der Befragten würden einen Kredit für die Finanzierung einer Psychotherapie aufnehmen, 16 Prozent für eine Kur und 15 Prozent für eine Haushaltshilfe. Kreditfinanzierte Schönheitsoperationen stehen nur für vier Prozent der Deutschen zur Debatte. Zum Vergleich: Bei Konsumgütern wie Möbeln, Elektrogeräten oder Autos können sich 15 Prozent der Bundesbürger vorstellen, diese per Darlehen zu finanzieren.
Junge Menschen nehmen eher einen Kredit auf
Bei jungen Verbrauchern und solchen mit kleinerem Einkommen ist die Bereitschaft, einen Kredit für medizinische Leistungen aufzunehmen, hoch: 71 Prozent der 14- bis 21-Jährigen ziehen eine solche Finanzierung in Betracht – sieben Prozentpunkte mehr als im Durchschnitt. Bei Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen zwischen 1.500 und 2.499 Euro ist die Kreditaufnahmebereitschaft mit 75 Prozent ähnlich hoch.
Quelle: djd