Berlin (ots) – Die Zahl der Arbeitsunfälle auf deutschen Baustellen ist im Jahr 2012 um mehr als sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr auf knapp über 109.000 gesunken. Wie Bernhard Arenz, Leiter der Abteilung Prävention der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) berichtete, wurden sogar knapp 30 Prozent Arbeitsunfälle weniger registriert als noch vor zehn Jahren. Die BG BAU erfasst 2,8 Millionen Versicherte aus weit über 500.000 Mitgliedsbetrieben. Die rückläufigen Unfallzahlen erklärt die BG BAU mit verstärkten und gezielten Präventionsaktivitäten der Betriebe sowie einer guten Kooperation zwischen Innungen, Verbänden und der BG BAU.
Die Quote der Arbeitsunfälle „je 1.000 Vollarbeiter“ zeigt den realen, konjunkturbereinigten Trend. Auch sie ist gegenüber dem Vorjahr gesunken, um acht Prozent auf statistisch 58,72 Unfallopfer. Innerhalb von zehn Jahren hat diese Quote um fast 20 Prozent abgenommen. Auch bei den tödlichen Baustellenunfällen gab es einen deutlichen Rückgang.
Der Abwärtstrend im Unfallgeschehen ist jedoch kein Zufall, sondern zurückzuführen auf das gestiegene Sicherheitsbewusstsein in vielen Unternehmen, verbunden mit einer steten und zielgerichteten Präventionsarbeit der BG BAU. „Unsere Fachleute besichtigen Baustellen und Betriebe, beraten Unternehmer und Beschäftigte und schulen Versicherte sowie Unternehmen in allen Fragen von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“, sagte Bernhard Arenz.
Im Rahmen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern beteiligte sich die BG BAU 2012 am Arbeitsprogramm Bau- und Montagearbeiten. Im Mittelpunkt standen die Bekämpfung von Unfallursachen im Gerüstbau sowie bei Abbruch- und Rückbauarbeiten mit zehntausenden von Baustellenrevisionen. Neben diesen Schwerpunkten gehen Fachleute der BG BAU in die überbetrieblichen Ausbildungszentren der Bauwirtschaft und sensibilisieren schon den Nachwuchs der Branche für Fragen des Arbeitsschutzes.
Sinkende Unfallzahlen auf Grund von Prävention bedeuten weniger menschliches Leid und sind ein Beitrag zur Senkung der betriebs- wie auch volkswirtschaftlichen Kosten. Beigetragen zur positiven Entwicklung haben viele Beteiligte, beispielsweise die Berufsgenossenschaften, die unternehmensnahen Organisationen wie Verbände und Kammern, aber in erster Linie die Unternehmer mit ihren Beschäftigten.