Frankfurt/Main – Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka knackt 2013 erstmals die Umsatzmarke von 50 Milliarden Euro. Das zeigt das aktuelle Top 30-Ranking der Lebensmittel Zeitung (dfv Mediengruppe), exklusiv erstellt vom Frankfurter Marktforschungsunternehmen Trade Dimensions.
Auch der Lebensmittel-Einzelhandel insgesamt bleibt in der Erfolgsspur. Die Branche steigert den Brutto-Umsatz um 1,9 Prozent auf 239,56 Mrd. Euro. Die Wachstumsquote fällt allerdings geringer aus als 2012 mit 2,5 Prozent. Dafür vergrößern die Top 30 im Vergleich zum Vorjahr ihr Umsatzplus: Sie setzen 234,12 Mrd. Euro oder 97,7 Prozent des gesamten Branchenerlöses um – ein Anstieg um 2,6 Prozent. Dass es 2012 „nur“ 2,1 Prozent waren, lag vor allem an der Schlecker-Pleite. Die Ehinger hatten zuletzt noch 4,3 Mrd. Euro zur Branchenbilanz beigesteuert. Nicht alles davon ging an andere Unternehmen.
Selbst 2013 wirkt der Schlecker-Abgang nach. Die beiden Hauptmatadoren der Drogeriemarktbranche, dm aus Karlsruhe und die in Burgwedel ansässige Rossmann-Gruppe, wachsen dank dessen und aufgrund eigener Expansion mit 14,3 beziehungsweise 12,1 Prozent zweistellig. Wachstumsdimensionen, die nur noch die Bio-Spezialisten Dennree (15,0 Prozent) und Alnatura (15,1 Prozent) übertreffen. Allerdings: Die Umsatzbasis der beiden Unternehmen beträgt im Vergleich zur Drogeriekonkurrenz nicht viel mehr als ein Achtel. dm nimmt hierzulande inzwischen die 6 Mrd. Euro-Marke ins Visier. Gleichwohl behalten trotz der immensen Zuwächse dm und Rossmann ihre Plätze am Ende der Top 10. Immerhin: Am saarländischen Unternehmen Globus (4,59 Mrd. Euro) ist Rossmann (4,99 Mrd. Euro) vorbeigezogen.
Platzwechsel bleiben im Ranking aber eher die Ausnahme. Umso bemerkenswerter ist, dass Metro seine Top 3-Platzierung an die Schwarz-Gruppe abtreten muss. 32,04 Mrd. Euro erreichen die Neckarsulmer, 2,3 Mrd. Euro mehr als Metro (800 Mio. Euro davon resultieren allerdings aus einer Neubewertung der Umsätze 2012). Überraschend kommt diese Entwicklung nicht. Seit 2010 verlieren die Düsseldorfer permanent Umsatz, während die Konkurrenz kräftig zulegt. Zum Vergleich: Metro gibt rund 1 Mrd. Euro Umsatz ab, die Schwarz-Gruppe stockt den Erlös im selben Zeitraum um 4,7 Mrd. Euro auf. Ganz zu schweigen von Branchenprimus Edeka mit einem Zuwachs von 7,2 Mrd. Euro. Dagegen nehmen sich die 850 Mio. Euro, die Rewe binnen vier Jahren zulegen kann, schon fast bescheiden aus.
Auch 2013 hält sich das Umsatzplus der Nummer zwei in überschaubaren Grenzen. Gerade einmal um 0,9 Prozent auf 37,11 Mrd. Euro kann die Kölner Rewe Group hierzulande wachsen. Ganz anders Edeka: 3,2 Prozent Umsatzplus ergeben einen Jahreserlös von 50,86 Mrd. Euro. Die Distanz zum Zweiten wächst und addiert sich inzwischen auf 13,7 Mrd. Euro.
Neben Metro müssen 2013 zwei Traditionsunternehmen sinkende Umsätze verkraften: Dohle mit minus 2,1 Prozent auf 1,45 Mrd. Euro, wozu ausgerechnet das Stammgeschäft der Hit-Verbrauchermärkte beiträgt. Tegut aus Fulda verliert gar 8,7 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro.
Quelle: ots