München – Kaum Schnee und Kälte, dafür viel Sonne: Der Winter hat sich in diesem Jahr eine Auszeit genommen. Gut für die Verbraucher, die ungewohnt viel Energie gespart haben. „Eine dreiköpfige Familie hat wegen der milden Witterung rund 150 Euro an Heizkosten gespart“, erklärt Dr. Uwe Kolks, Geschäftsführer bei E.ON Energie Deutschland.
Im Durchschnitt verbraucht eine Familie, die in einem typischen Einfamilienhaus mit dem energieeffizienten Energieträger Erdgas heizt, rund 20.000 Kilowattstunden (kWh). In dieser Heizperiode – von Oktober bis heute – hat die Familie rund 2.200 Kilowattstunden weniger verbraucht als im Mittel der letzten zehn Jahre. Das sind mehr als 10 Prozent.
Milde Wetterlagen – 3,1 Grad wärmer als üblich
Grund für den geringeren Energieverbrauch war vor allem die milde Witterung. Die Durchschnittstemperatur der drei Wintermonate Dezember, Januar und Februar lag in Deutschland 3,1 Grad Celsius höher als das Mittel der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990, wie der Deutsche Wetterdienst ermittelt hat. Auch in den März hinein hat sich das milde Wetter mit einem um rund 3 Grad höheren Mittelwert fortgesetzt. „Dieser Winter war damit der viertwärmste seit Beginn unserer Messungen im Jahr 1881“, erklärt Pressesprecher Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst.
Mit rund 190 Stunden schien in den drei Wintermonaten darüber hinaus überdurchschnittlich oft die Sonne. PV-Anlagen produzierten somit mehr Sonnenstrom als in den vergangenen Wintern. Vor allem Solaranlagen-Betreiber aus dem Alpenvorland, vom württembergischen Allgäu bis in den Chiemgau, hatten Grund zur Freude: Hier schien die Sonne mit sogar rund 340 Stunden besonders häufig.
Energie-Prognose
Wie sich das Wetter in den nächsten Wochen weiter entwickeln wird, lässt sich nicht ableiten. Eine Energie-Prognose ist hingegen möglich. „Bei gleicher Haushaltsgröße und Verbrauchsverhalten wie in den Vorjahren können sich viele Kunden über eine niedrige Erdgas-Jahresschlussrechnung freuen“, sagt Dr. Uwe Kolks von E.ON. Die monatlichen Abschläge generell zu senken, empfiehlt Kolks aber nicht. Schließlich gebe es immer saisonale Schwankungen, und nach einem milden Winter kann auch wieder ein besonders kalter folgen. Wer daher etwas Sicherheit einbaut, erspart sich im nächsten Jahr Überraschungen.
Quelle: ots