Mannheim (ots) – Dass sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland abgeschwächt hat, lässt sich auch am Hays-Fachkräfte-Index für das 2. Quartal 2013 ablesen: Die Zahl der Stellenangebote ist im Vergleich zum vorangegangenen Quartal branchenübergreifend nochmals zurückgegangen.
Während der Abwärtstrend für die Angebote an IT-Spezialisten noch moderat ausfiel, weisen die Zahlen für Ingenieure und Finanzfachleute weitaus stärker nach unten. Am gravierendsten sinkt der Bedarf für Fachkräfte in Life Sciences. Absolut betrachtet sind IT-Spezialisten nach wie vor am meisten gefragt, gefolgt von Ingenieuren. Im Vergleich zum ersten Quartal 2012, in dem die Unternehmen bisher die meisten Stellenanzeigen schalteten, beträgt der Rückgang im zweiten Quartal 2013 satte 32,5 Prozent.
Für die IT-Bereiche werden am häufigsten Anwendungsentwickler nachgefragt, wenngleich auf niedrigerem Niveau als im Vorquartal. Angestiegen ist die Nachfrage nach Projektleitern und IT-Beratern. Die Nachfrage nach SAP-Beratern blieb in den letzten zwei Quartalen konstant, im Vergleich zum 1. Quartal des vergangenen Jahres hat sich die Zahl der Stellenangebote für SAP-Experten jedoch um 70 Prozent reduziert.
Interessant entwickelte sich die Zahl der Stellenangebote für Ingenieure: In Summe ging der Bedarf in den letzten fünf Quartalen zurück. Das bezieht sich vor allem auf die Industriebereiche Automobil- und Elektrotechnik sowie Medizintechnik. Ingenieurbüros suchen allerdings weiterhin nach neuen Mitarbeitern. Hieran lässt sich ablesen, dass Ingenieurtätigkeiten zunehmend auf externe Partner verlagert werden.
Der Bedarf an Finance-Fachkräften ist in fast allen Branchen gesunken, außer bei Banken und im Handel, der ohnehin mit Abstand den höchsten Bedarf an Finance-Spezialisten hat. Während die Zahl der Stellenangebote für Risikomanager und Auditoren konstant geblieben ist, sank die Nachfrage nach Buchhaltern und Controllern. Insgesamt bewegt sich der Stellenmarkt für Finance-Experten im Vergleich zu anderen Spezialisten-Gruppen jedoch auf einem vergleichsweise stabilen Niveau.
„Langsam, aber seit einem Jahr kontinuierlich geht die Zahl der Stellenangebote zurück. Eine Tendenz nach oben ist aus den vorliegenden Zahlen noch nicht zu erkennen. Trotz der sinkenden Nachfrage nach Fachkräften muss man jedoch berücksichtigen, dass in Deutschland in den letzten beiden Jahren mehr als 500.000 neue Arbeitsplätze entstanden sind. Unsere Beschäftigungsquote bewegt sich auf einem insgesamt sehr hohen Niveau. Dies erklärt – mit der schwächeren Konjunktur – die geringere Anzahl an Stellenanzeigen seit einigen Quartalen“, kommentiert Dirk Hahn, Vorstand bei der Hays AG, diese Entwicklung.
Der Hays-Fachkräfte-Index basiert auf einer quartalsweisen Auswertung aller relevanten Stellenanzeigen in den regionalen und überregionalen Tageszeitungen sowie in den meistfrequentierten Online-Jobbörsen.