Langen – Die SAG GmbH ist Gewinner des HERMES AWARDS 2014. Die Jury verlieh die begehrte Auszeichnung für die nominierte SAG-Lösung iNES – Intelligentes Verteilnetz-Management, mit der ein konventionelles Niederspannungsnetz schrittweise zu einem Smart Grid umgerüstet werden kann. „Die Preisvergabe ist für uns als Dienstleister für energietechnische Infrastruktur eine hervorragende Gelegenheit, unsere in Kooperation mit Wissenschaft, Industrie und Netzbetrieb entwickelte Lösung einer noch größeren Öffentlichkeit vorzustellen“, sagte Joakim Olsson, CEO der SAG Group GmbH, über die Preisverleihung am 6. April auf der Hannover Messe.
Den HERMES AWARD übergab die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Johanna Wanka. „Die Energiewende ist ein gesamtgesellschaftliches Großprojekt. Für die erfolgreiche Umsetzung sind wegweisende Innovationen für einen intelligenten Netzumbau von großer Bedeutung, da sie Umwelt und Ressourcen schonen. Als Bundesregierung fördern wir deshalb die nachhaltige Energieforschung und legen dabei bewusst einen Schwerpunkt auf die Unterstützung der Energiewende“, sagte die Bundesministerin in ihrer Laudatio anlässlich der Preisverleihung.
Das Votum der HERMES AWARD-Jury war einstimmig. Prof. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Jury und Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), begründete die Preisvergabe wie folgt: „Mit iNES zeigt die SAG GmbH einen Migrationspfad auf, der ausgehend von bestehenden Komponenten des heutigen Verteilnetzes einen schrittweisen Umbau hin zu einem Smart Grid ermöglicht. Dabei hat uns neben der technologischen Lösung auch der wirtschaftliche Aspekt überzeugt, da aufgrund der verbesserten Auslastung der bestehenden Netze auf einen Teil des kostenintensiven Netzausbaus verzichtet werden kann, ohne die Netzstabilität zu gefährden.“
Bereits im Vorfeld hatte die Jury das SAG-Produkt iNES als „wegweisend“ beurteilt, die dezentrale und intelligente Stromversorgung voranzubringen, und daher für die Preis nominiert. Die modulare, dezentrale und autarke Mess- und Regelsystemplattform iNES besteht aus einer dezentralen Netzzustandserfassung unter Einbeziehung dezentraler intelligenter Software-Agenten. Die Einspeise- und Lastflusssituationen werden in Echtzeit kontrolliert. Bei Bedarf werden kritische Abweichungen durch Regelung im Netz vorhandener Betriebsmittel sowie der eingebundenen Erzeuger und Verbraucher gezielt ausgeglichen. So können vorhandene Netzkapazitäten in drei Ausbauschritten vom Stationsmonitoring über das Netzmonitoring bis hin zur Netzautomatisierung mit iNES optimal ausgenutzt und der konventionelle Netzausbau reduziert werden, ohne die Netzstabilität zu gefährden.
Mehr Intelligenz im Netz
„Als technisches Betriebssystem für das Smart Grid bildet iNES das Rückgrat der Energiewende und die Basis für Smart Market-Ansätze als Impulsgeber für weitere Energieeinsparpotenziale und effiziente Energieverwendung bei der Nutzung von Speicher, Power-to-Gas etc.“, erläuterte Joakim Olsson. Als nächster Schritt sei es nun erforderlich, mit iNES schrittweise das Netz mit Intelligenz zu versehen. Der Vorteil des SAG-Produkts: „Maximal 10 bis 15 Prozent der Netzknoten müssen mit iNES-Hardware ausgerüstet werden, um den Netzzustand und potenzielle Änderungen der Netztopologie automatisch registrieren zu können“, betonte Olsson. „Mit iNES werden elektrische Zustände in einem Ortsnetz ganzheitlich transparent abgebildet, Fehlentwicklungen identifiziert und dezentral autark entgegengewirkt.“
Quelle: ots