Hamburg – Fast jeder zweite Journalist geht täglich via Smartphone oder Tablet auf Informationssuche. Vier von fünf wünschen sich, dass Unternehmen und Organisationen ihre Pressemitteilungen mit zusätzlichen Bildern aufwerten. Das ergab die Journalistenumfrage „Recherche 2014“ von news aktuell. Mit der Umfrage untersucht die dpa-Tochter das Rechercheverhalten von deutschen Journalisten, damit Unternehmen und Organisationen ihre Pressearbeit erfolgreicher gestalten können. Mehr als 2.200 Medienmacher aus Print, Online, Radio und TV haben an der Untersuchung teilgenommen.
Fast jeder zweite Redakteur nutzt täglich Smartphone oder Tablet zur Recherche
42 Prozent der befragten Journalisten recherchieren jeden Tag auf ihrem Smartphone oder Tablet nach Informationen. Weitere 16 Prozent tun dies immerhin ein Mal pro Woche. Besonders aktiv sind die Multimedia-Journalisten mit ihren mobilen Geräten. 62 Prozent der Videoredakteure, 53 Prozent der Audioredakteure und 47 Prozent der Online-Redakteure suchen täglich mobil nach Informationen für ihre redaktionelle Arbeit. Bemerkenswert im Hinblick auf das mobile Arbeiten: Ein Viertel der befragten Journalisten setzt nie Smartphone oder Tablet für die Recherche ein (24 Prozent). Überrascht hat auch der Unterschied zwischen älteren und jüngeren Journalisten: Während die Redakteure mit mehr Berufserfahrung (ab 31 Lebensjahren bis über 60 Lebensjahre) zu gut 40 Prozent täglich mobil recherchieren, sind es bei den 21 bis 30-jährigen Redakteuren nur gut ein Viertel (27 Prozent).
Journalisten wollen Pressemitteilungen, die Bilder enthalten
Visuelles Material ist in Redaktionen gefragt wie nie. Bilder erleichtern das Verständnis eines Textes. Da der Arbeitsalltag vieler Journalisten von einem straffen Zeitmanagement geprägt ist, nehmen Fotos gattungsübergreifend eine herausragende Bedeutung bei der Vermittlung von Informationen ein. Vier von fünf Redakteuren (84 Prozent) halten es für „wichtig“ oder „sehr wichtig“, dass Pressemeldungen neben dem Text auch Bilder enthalten. Interessant dabei: Auch drei Viertel der Videoredakteure (74 Prozent) und fast zwei Drittel der Audioredakteure (59 Prozent) halten Bilder von Unternehmen und Organisationen für eine „wichtige“ oder „sehr wichtige“ Informationsquelle. Auch die Nutzungsrate von PR-Bildern ist in Redaktionen hoch: Ein Drittel der befragten Redakteure verwendet Originalfotos von Unternehmen und Organisationen täglich (33 Prozent), ein weiteres Viertel mindestens einmal wöchentlich (26 Prozent).
Video-Livestreaming gewinnt stark an Bedeutung
Das Live-Streaming von Pressekonferenzen oder Firmenevents hat für Journalisten in den letzten beiden Jahren spürbar an Bedeutung gewonnen. Mittlerweile hält fast ein Viertel (24 Prozent) der Redakteure dieses Format für „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Im Rahmen einer vorherigen Umfrage von news aktuell („Recherche 2012“) waren es weniger als fünf Prozent.
Welche Recherchequellen nutzen Journalisten?
Ganz oben auf der Liste der Recherchequellen stehen erwartungsgemäß die Suchmaschinen. 95 Prozent der Redakteure setzen Google & Co für die Recherche ein. Auch die Websites von Unternehmen sowie Presseportale nehmen bei der Onlinerecherche eine wichtige Rolle ein. Unternehmenswebsites werden fast von drei Vierteln genutzt (73 Prozent), Presseportale von rund zwei Dritteln (64 Prozent). Auch soziale Netzwerke werden regelmäßig für die Recherche eingesetzt. Meist genutztes Social Network für die Recherche ist Facebook. Mehr als ein Drittel der befragten Redakteure schaut dort nach relevanten News (39 Prozent). Auf den weiteren Plätzen folgen YouTube (30 Prozent), Twitter (25 Prozent) und Google+ (21 Prozent). Wenig Bedeutung bei Redakteuren haben dagegen RSS-Feeds. Nur rund jeder zehnte Medienmacher (13 Prozent) setzt auf diese Technologie.
Quelle: ots