Düsseldorf – Die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) verringerte das Volumen ihres kombinierten Gesamtportfolios aus Derivaten, Krediten und Wertpapieren im abgelaufenen Geschäftsjahr um 32 Prozent. Der Abbau erreichte insgesamt fast 46 Milliarden Euro. Das zur Abwicklung verbliebene Portfolio – aus Bank- und Handelsbestand – unterschreitet damit bereits im ersten Jahr nach der sogenannten Nachbefüllung die Marke von 100 Milliarden Euro.
Das Nominalvolumen der Kredite und Wertpapiere im Bankbestand der EAA belief sich zum Ende des Geschäftsjahres 2013 auf 70,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 94,4 Mrd. EUR). Dabei sind die Positionen mitberücksichtigt, die von Tochtergesellschaf-ten der EAA gehalten werden. Seit dem Beginn ihrer operativen Tätigkeit vor vier Jahren wickelte die EAA Kredite und Wertpapiere im Gesamtwert von rund 85 Mil-liarden Euro ab, berechnet auf Basis konstanter Wechselkurse zum 31.12.2011.
Die Derivate des Handelsbestandes standen zum Jahresende 2013 noch mit 26,9 Milliarden Euro zu Buche. Ihr Marktwert hat sich dank erfolgreicher Abbaumaßnahmen seit Übernahme zum 1. Juli 2012 um mehr als 25 Milliarden Euro reduziert und somit beinahe halbiert. Das Nominalvolumen der Geschäfte, die den Derivaten zu Grunde liegen, belief sich bei Übernahme im Juli 2012 auf 1.064 Milliarden Euro und konnte im Rahmen der Abwicklungsmaßnahmen um rund 40 Prozent auf 644,5 Milliarden Euro zum Ende des Jahres 2013 reduziert werden.
„Die EAA ist der bisherigen Planung deutlich voraus, so lag der Abbau von Krediten und Wertpapieren 2013 knapp 50 Prozent höher als ursprünglich angesetzt“, sagte EAA-Vorstandssprecher Matthias Wargers. Die Abwicklungserfolge schlugen sich im Geschäftsjahr 2013 in einem deutlichen Rückgang der Bilanzsumme nieder. Diese sank um 36 Prozent von 123,3 auf 78,9 Milliarden Euro. In den Vorjahren wurden die Abbauerfolge in der Bilanz von Effekten der sogenannten Nachbefüllung überlagert, so dass die Bilanzsumme der Abwicklungsanstalt damals noch anstieg. Die Verbindlichkeiten in der Bilanz der EAA schlagen sich auch bei der statistischen Erfassung der Staatsschulden nieder. Durch den Rückgang ihrer Verbindlichkeiten trug die EAA somit im vergangenen Jahr deutlich zur Senkung der deutschen Staatschulden bei.
Ausgewogener Abbau mit positivem Ergebnis
Wargers betonte, dass gute und schlechte Positionen bisher in etwa gleichermaßen abgewickelt werden konnten: „Das belegt ein Blick auf die Ratings der verbliebenen Vermögenswerte, rund 55 Prozent der Positionen liegen im Investment-Grade-Bereich, sind also von guter Qualität.“ Zugleich schloss die Abwicklungsanstalt das abgelaufene Geschäftsjahr erneut mit einem Überschuss. Der Gewinn vor Steuern betrug rund 62 Millionen Euro, nach einem Plus von knapp neun Millionen Euro im Vorjahr.
Mit dem zügigen und qualitativ ausgewogenen Abbau sieht sich die EAA auf einem guten Weg. „Wir halten an unserem Ziel fest, das von der ehemaligen WestLB übernommene Portfolio zügig abzuwickeln und unseren Auftrag mit einer schwarzen Null abzuschließen“, sagte Wargers. Die EAA will demnach verhindern, dass der Steuerzahler für Verluste aus dem Abbauprozess aufkommen muss.
Quelle: ots