München – Energiekostenquote im Westen bei 5,0 Prozent, im Osten bei 6,4 Prozent / Energiepreise variieren zwischen Bundesländern um 18 Prozent, die Kaufkraft um 34 Prozent / Energieanbieterwechsel reduziert Kosten um bis zu 21 Prozent
Bis zu 6,7 Prozent seiner Kaufkraft(1) wendet ein deutscher Ein-Personen-Haushalt 2014 durchschnittlich für seine Strom- und Gasrechnung auf. Besonders hoch ist die prozentuale Belastung in den östlichen Bundesländern. Dort ist die Kaufkraft vergleichsweise niedrig, die Energiekosten aber hoch. Zwischen den Bundesländern unterscheiden sich die Energiekosten um bis zu 18 Prozent. Die Kaufkraft variiert je nach Bundesland bis zu 34 Prozent.
Dies ergab eine Analyse von CHECK24.de, in der pro Bundesland die Kosten für Strom und Gas in der Grundversorgung mit der Kaufkraft in Beziehung gesetzt wurden. Dadurch wird die prozentuale Belastung (Energiekostenquote) deutlich. Die mögliche Ersparnis durch einen Energieanbieterwechsel zeigt der durchschnittliche Preis der zehn günstigsten Alternativangebote pro Netzgebiet.(2)
Energiekostenquote in Thüringen bei 6,7 Prozent, in Hamburg bei 4,5 Prozent
In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ist der Anteil der Kaufkraft, den Verbraucher für Strom und Gas aufwenden müssen, mit jeweils 6,7 Prozent am höchsten. Die monatlichen Energiekosten sind dort mit 96 Euro (Sachsen-Anhalt), 98 Euro (Sachsen) und 99 Euro (Thüringen) relativ hoch, die Kaufkraft mit jeweils unter 1.500 Euro p. M. dagegen niedrig.
Einen deutlich geringeren Anteil müssen Ein-Personen-Haushalte in Hamburg für Energie aufwenden: Dort liegt die Energiekostenquote bei 4,5 Prozent. 89 Euro fallen monatlich für Energie an – die Kaufkraft liegt aber mit 1.956 Euro p. M. deutlich höher als in den östlichen Bundesländern (durchschnittlich 1.507 Euro p. M.).
Verbraucher im Osten stärker durch Energiekosten belastet als im Westen
Ein Blick auf die Deutschlandkarte(3) zeigt ein deutliches Gefälle bei der Energiekostenquote zwischen Ost und West. Die Ausgaben für die Strom- und Gasrechnungen liegen in den östlichen Bundesländern im Schnitt bei 6,4 Prozent, in den westlichen sind es nur 5,0 Prozent. Das liegt vor allem an der Kaufkraft, die im Osten im Schnitt 322 Euro p. M. (21 Prozent) niedriger ist als im Westen.
Im Bundesdurchschnitt liegt die Energiekostenquote bei 5,3 Prozent (94 Euro Energiekosten und 1.765 Euro Kaufkraft monatlich).
Energiepreise variieren um 18 Prozent, die Kaufkraft sogar um 34 Prozent
Die Energiekosten unterscheiden sich zwischen den Bundesländern um bis zu 18 Prozent (15 Euro p. M.). Grund dafür sind unter anderem die unterschiedlich hohen Netznutzungsgebühren.(4) Bei den Gaspreisen sind die Unterschiede besonders deutlich: Verbraucher in Thüringen und im Saarland (42 Euro p. M.) zahlen für 5.000 kWh Gas 27 Prozent mehr als Verbraucher in Bremen (33 Euro p. M.). Dort sind mit 51 Euro monatlich auch die Kosten für Strom am geringsten. Diese unterschieden sich insgesamt weniger stark – in der Spitze um zwölf Prozent.
Die Kaufkraft ist in Hamburg mit 1.959 Euro pro Monat besonders hoch. Verbrauchern in Sachsen-Anhalt stehen dagegen nur 1.445 Euro zur Verfügung. Daraus ergibt sich ein Unterschied in der durchschnittlichen Kaufkraft von 34 Prozent.
Wechsel zu Alternativanbieter spart bis zu 21 Prozent im Jahr
„Vor allem Haushalte in Gebieten mit hohen Energiekosten sollten die Angebote verschiedener Energieanbieter vergleichen“, rät Isabel Wendorff vom unabhängigen Vergleichsportal CHECK24.de. „Der Wechsel zu einem günstigeren Alternativanbieter entlastet die Haushaltskasse im bundesweiten Durchschnitt um über 17 Prozent. Örtlich sind auch noch deutlich höhere Einsparungen möglich.“
Ein Wechsel aus der Grundversorgung zu einem Alternativanbieter lohnt sich deutschlandweit. Besonders hoch ist die Ersparnis durch einen Anbieterwechsel in Berlin: In der Grundversorgung zahlt ein Ein-Personen-Haushalt dort 91 Euro pro Monat, bei einem Wechsel zu einem der zehn günstigsten Anbieter im Schnitt nur noch 72 Euro pro Monat. Das ist eine durchschnittliche Ersparnis von 21 Prozent bzw. 225 Euro im Jahr.
Quelle: ots