Berlin – Die deutsche Franchisewirtschaft entwickelte sich 2014 weiterhin positiv. Bei der Zahl der Franchisesysteme war innerhalb eines Jahres ein Zuwachs um 8 Prozent von 994 auf rund 1.075 zu verzeichnen, was sich auch im Umsatz dieses Wirtschaftssektors widerspiegelte. Dieser wuchs 2014 um 16,9 Prozent von 62,8 auf 73,4 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Franchisenehmer ist jedoch im Vergleich zu 2013 gesunken, von 76.500 um 5,4 Prozent auf 72.384.
„Einerseits wächst der Markt mit neuen, innovativen und attraktiven Franchisekonzepten und viele Franchisegeber konkurrieren untereinander immer stärker um die besten Franchisenehmer. Andererseits fehlt es immer mehr an Unternehmensgründern, da bei der aktuell stabilen Arbeitsmarktlage nur sehr schwer Personen zu finden sind, die ihre „sichere“ Festanstellung gegen eine Selbstständigkeit tauschen wollen. Franchisesysteme wachsen somit immer häufiger mit bereits bestehenden Franchisepartnern durch sogenanntes Multi-Unit Franchising, mit eigenen Betrieben oder durch die Übernahme bestehender Standorte, wenn Franchisepartnerschaften vertraglich auslaufen“, erklärt der Geschäftsführer des deutschen Franchise-Verbandes e.V. Torben L. Brodersen. „Das erklärt auch, warum die Anzahl der Mitarbeiter in der gesamten Franchisewirtschaft 2014 unterm Strich gestiegen ist, nämlich um 3 Prozent von 525.300 auf 541.040 im Vergleich zum Vorjahr.“
Fitness- und Social Franchisesysteme gewinnen immer mehr an Bedeutung
Betrachtet man die Anteile der Franchisesysteme nach Branchen, ergibt sich für 2014 folgendes Bild: Der Dienstleistungssektor verzeichnet mit 38 Prozent zwar 7 Prozentpunkte weniger im Vergleich zum Vorjahr, herausgerechnet ist hier in diesem Jahr jedoch erstmals der Bereich Fitness/Gesundheit. Dieser entwickelt sich entsprechend den Megatrends „Healthstyle“, „Demografischer Wandel“ und „Greenomics“ immer stärker und macht bereits 9 Prozent des Gesamtmarktes aus. Einen wachsenden Anteil im Dienstleistungsbereich haben neuerdings auch Social Franchise Systeme, die immer stärker am Markt Einzug erhalten. Die Bereiche Handel und Hotel/Gastronomie bleiben mit 25 und 19 Prozent weiterhin stabil. Das Handwerk hat einen Rückgang um 4 Prozentpunkte, von 11 auf 7 Prozent, zu verzeichnen.
Die vorliegenden Werte basieren auf einer Umfrage, die der DFV im März 2015 unter Franchisegebern gemeinsam mit dem Internationalen Centrum für Franchising und Cooperation (F&C) und der Spectos GmbH durchführte.
Der Deutsche Franchise-Verband e.V. vertritt die Interessen der deutschen Franchisewirtschaft im nationalen und internationalen wirtschaftspolitischen Umfeld. 2014 erwirtschafteten rund 1.100 Franchisegeber, gemeinsam mit circa 72.384 Franchisenehmern und 541.040 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 73,4 Milliarden Euro.
Quelle: ots