Hamburg – Restaurantgäste in Deutschland sind weiterhin äußerst zufrieden mit der Gastronomie. Das ist das Ergebnis des aktuellen GastroKOMPASS, der von Bookatable und Forsa zum zweiten Mal veröffentlicht wurde. Demnach verbesserte sich die Gästezufriedenheit noch einmal leicht auf eine Durchschnittsnote von 1,8. Zudem stieg die Anzahl der Restaurantbesucher im Mittel von 4,3 auf 5 Personen pro Restaurantbesuch. Das typische Stammrestaurant existiert allerdings nicht mehr – nur noch 12 Prozent der Gäste geben an, ein solches zu haben. Ein weiteres wichtiges Ergebnis: Fleischgerichte haben durch die vergangenen Lebensmittelskandale kaum an Vertrauen verloren – Fischgerichte erreichen dagegen vergleichsweise schwache Vertrauenswerte. Nur jeder zweite Restaurantgast hat noch großes Vertrauen in die Qualität von Fischspeisen. Der Bookatable GastroKOMPASS prüft quartalsweise, wie es um die Qualität des Service und der Speisen sowie um das Preis-Leistungs-Verhältnis in der deutschen Gastronomie bestellt ist. Dazu werden regelmäßig mehr als 1.000 Restaurantbesucher befragt.
Fisch verliert an Vertrauen
Aufgrund der zahlreichen Lebensmittelskandale 2013 analysierte unter anderem der GastroKOMPASS, wie sehr das Vertrauen der Gäste in die Qualität einzelner Lebensmittel gelitten hat. Das Ergebnis: Vor allem Gemüse, Salat und Süßspeisen erhalten sehr hohe Vertrauenswerte bis zu 80 Prozent. Auch das Vertrauen in Fleischgerichte scheint ungebrochen und erreicht mit einer Zustimmungsquote von 69 Prozent einen vergleichsweise hohen Wert, während Fisch dagegen nur noch von jedem zweiten Gast (53 Prozent) als sehr vertrauensvoll eingestuft wird. Am liebsten bestellen die Deutschen im Restaurant nach wie vor Fleischspeisen (59 Prozent). Fischgerichte liegen mit großem Abstand – trotz des Vertrauensverlustes – auf dem zweiten Rang (11 Prozent), vor vegetarischem Essen mit sieben Prozent. Keine Präferenz haben hier 22 Prozent der Befragten.
Wiederkommen? Gerne! Stammrestaurant? Eher nicht!
Insgesamt gehen 88 Prozent der Bürger in Deutschland mindestens ein Mal pro Quartal extern essen – jeder Dritte sogar ein Mal im Monat. Gastronomen, die sich zu sehr auf ihre Stammgäste fokussieren, werden durch den GastroKOMPASS eines Besseren belehrt. Denn: Zwar besuchen 60 Prozent der befragten Gäste ein Lokal, in dem sie zufrieden waren, durchaus noch einmal – als ihr Stammrestaurant stufen dies aber nur zwölf Prozent ein. Insgesamt probiert jeder vierte Restaurantbesucher grundsätzlich gerne ein neues Lokal aus, wenn er essen geht.
Asiatische Restaurants mit den größten Portionen
Im Vergleich der einzelnen Länderküchen wird deutlich: Deutsches Essen liegt weiterhin klar vorne. 45 Prozent der Befragten bevorzugen die gut-bürgerlichen Gerichte dort. Vor allem Menschen aus Süddeutschland sowie Gäste über 60 Jahre besuchen überdurchschnittlich gerne deutsche Lokale. Deutlich an Gästen verlieren italienische Restaurants – so fiel der Prozentsatz der Gäste, die Pizza und Pasta bevorzugen, im Vergleich zum Sommer von 19 auf 14 Prozent. Aufschlussreich die qualitativen Bewertungen der einzelnen Länderküchen: So werden asiatische Restaurants mit einem Mittelwert von 1,7 am besten bewertet – vor allem die Essensqualität wird hier als besonders gut empfunden (Note 1,6), zudem positiv: die Größe der Portionen. Die besten Noten, was das Servicepersonal betrifft, erhalten griechische Lokale, wo übrigens auch am meisten Fleisch bestellt wird (76 Prozent).
„Für Gastronomen ist die Erkenntnis, dass es das typische Stammrestaurant nicht mehr gibt, sehr wichtig. Als Marketing und Service-Spezialist für die Gastronomie ist es uns daher wichtig, darauf hinzuweisen, dass Gastronomen in ihrer Außendarstellung auf diesen deutlichen Trend reagieren und neuen Gästen vermitteln sollten, was das eigene Restaurant von anderen unterscheidet. Der GastroKOMPASS zeigt: Viele potentielle Gäste sind auf der Suche nach etwas Neuem, selbst wenn sie beim letzten Restaurantbesuch zufrieden waren – dieses Bedürfnis gilt es zu bedienen,“ so Christina Tachezy, Regional Director bei Bookatable in Hamburg.
Quelle: ots