München – Nicht jede Firma ist erfolgreich, aber jede kann es werden. Das ist das ermutigende Fazit des neuen Buchs von Roland Berger Strategy Consultants „Erfolgreich wie die Champions“. Das Buch basiert auf einer Analyse von 50 Unternehmen aus sechs Segmenten des Stationär-Maschinenbaus im deutschsprachigen Raum: Fördertechnik und Robotik, Holzbearbeitung, Papier und Druck, Textil-, Verpackungs- sowie Werkzeugmaschinen.
Dabei gehen die Autoren Martin Eisenhut und Ralph Lässig der Frage nach, was Maschinenbaufirmen erfolgreich macht – entlang der drei zentralen Dimensionen der Unternehmensgestaltung. Diese sind das Geschäftsmodell einer Firma, das langfristig-strategisch zum Markterfolg beiträgt; das Wertschöpfungssystem, das kurzfristig-operativ den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens sichert; und die Finanzbasis, die für finanzielle Stabilität sorgt und daher auch für Investoren besonders relevant ist.
„Wir sind überzeugt, dass Unternehmen auch aus anderen Branchen, etwa aus der Elektro-, Bahn- oder Luftfahrtindustrie, die erfolgreiche Strategie des deutschen Maschinenbaus für sich nutzen können“, sagt Martin Eisenhut, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. „Denn grundsätzlich funktioniert das Geschäft in diesen Branchen nach ähnlichen Spielregeln wie im Maschinenbau.“ Deshalb zeigt das Buch, welche wiederkehrenden Faktoren und Verhaltensmuster ein Unternehmen zu einer erfolgreichen Unternehmung werden lassen.
Maschinenbau – ein internationaler Erfolg
Der Maschinenbau im deutschsprachigen Raum schreibt schon seit Jahren eine beeindruckende Erfolgsgeschichte: Allein in den vergangenen 15 Jahren hat sich seine Produktion in Deutschland, Österreich und der Schweiz beinahe verdoppelt – auf rund 250 Milliarden Euro. Und auch im internationalen Wettbewerb nehmen viele Firmen eine Spitzenposition ein. Das verdanken sie ihrer Technologie und Innovationskraft.
„Die globale Rezession 2008/09 hat jedoch wesentliche Unterschiede zwischen den Firmen hervorgebracht“, sagt Roland Berger-Partner Ralph Lässig. „Starke Unternehmen konnten selbst in schwachen Konjunkturzeiten ihren Umsatz und Ertrag relativ zur Branche steigern – und so einen deutlicheren Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern erzielen.“
15 Hebel für die richtige Marktstrategie
Für den Erfolg der deutschen Maschinenbauer sind nach Einschätzung der Roland Berger-Experten 15 Hebel entlang der drei Erfolgsdimensionen – Geschäftsmodell, Wertschöpfungsmodell und Finanzbasis – verantwortlich. So analysieren die Buchautoren verschiedene Geschäftsmodelle bei Maschinenbauunternehmen, um die Kernelemente einer erfolgreichen Wachstumsstrategie hervorzuheben. „Die Firmen sollten am langfristigen Erfolg orientiert sein. Ihre Aufstellung entlang der Hebel sollte es ihnen außerdem ermöglichen, das Unternehmen sicher durch Krisen zu steuern „, sagt Martin Eisenhut.
So setzen Firmen für den langfristigen Markterfolg auf eine klare Produktpositionierung, um sich beispielsweise im hochpreisigen Premiumsegment zu etablieren. Um diese Positionierung zu erreichen, benötigen sie Technologieführerschaft, die sie durch eine überzeugende Technologiestrategie erzielen können. Ebenso wichtig sind Organisation und Führung: Eisenhut und Lässig machen deutlich, dass sich kontinuierliche und leistungsorientierte Führung als wesentliche Voraussetzung für den langfristigen Erfolg erweist.
Befindet sich das Unternehmen in einer Krisenphase, dann empfehlen die Roland Berger-Experten ein besonderes Augenmerk auf umfassendes Risikomanagement zu legen. Die richtige Auswahl und Steuerung des Lieferantennetzes zum Beispiel sowie die geschickte Einbindung der Zulieferer in die Unternehmensstrategie bringt nicht nur Sicherheit und Kostenvorteile in der Produktion, sondern ermöglicht zudem, das Know-how beider Seiten systematisch zu verbinden.
Das Buch bietet Antworten auf einige zentrale Fragen im Management: Welche der drei Dimensionen lassen sich kurzfristig, welche langfristig beeinflussen? Was ist besonders relevant, um eine Krise zu überwinden und um Fortschritte auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmen zu machen? Was gelingt in der Regel leichter, wo ist der Aufwand größer, weil die Grundfesten des Unternehmens berührt werden? Das Fazit: „Die im Buch erläuterten Beispiele zeigen eindeutig, dass Firmen selbst in schwierigeren Zeiten in der Lage sein können, weiter zu wachsen – vorausgesetzt, ihre Unternehmensstrategie wird ständig überprüft und den Marktbedürfnissen angepasst“, fasst Ralph Lässig zusammen.
Quelle: ots