AktuellFeatured

Baubranche in Frankreich bröckelt

ARKM.marketing

Mainz – Mehr als 20.000 Unternehmen der Bau- und Baunebenbranche sowie aus dem Zuliefersektor haben in Frankreich innerhalb von zwölf Monaten Insolvenz angemeldet. Das sind im Zeitraum von November 2012 bis Oktober 2013 nach Berechnungen des Kreditversicherers Coface fünf Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2011/2012. Die durch diese Insolvenzen verursachten Kosten für Lieferanten und Auftraggeber stiegen nach Angaben von Coface um fast zehn Prozent auf 1,24 Mrd. Euro. 60.000 Arbeitsplätze gingen verloren oder sind in den laufenden Verfahren gefährdet.

Quellenangabe: Coface, Niederlassung in Deutschland
Quellenangabe: Coface, Niederlassung in Deutschland

Ein Drittel aller Insolvenzen in Frankreich entsteht derzeit am oder um den Bau. Coface sieht die Branche in einer paradoxen Situation. Denn der Immobilienmarkt hielt sich auch in der Krise 2008/2009 recht gut. Jetzt erwischt es allerdings auch ältere und größere Unternehmen in einer Branche, die in Frankreich stark von kleinen Firmen geprägt ist. 95 Prozent haben weniger als zehn Mitarbeiter. Insgesamt ging die Profitabilität seit 2009 stark zurück, mit negativen Folgen für die Selbstfinanzierungskraft. Hinzu kommt eine nachlassende Auftragslage.

Die prekäre Situation der Baubranche in Frankreich zeigt sich auch beim Vergleich mit Nachbarländern. In Deutschland betrug der Anteil des Baus an den Gesamtinsolvenzen 2012 etwas über 19 Prozent, im krisengeplagten Spanien in den ersten drei Quartalen 2013 rund 27 Prozent.

Quellenangabe: Coface, Niederlassung in Deutschland
Quellenangabe: Coface, Niederlassung in Deutschland

Auch für 2014 sieht Coface keine Besserung. Die Bauanträge, ein wichtiger Indikator für die Branchenkonjunktur, gingen 2013 deutlich zurück. Während sich die Gesamtinsolvenzen in Frankreich auf einem hohem Niveau stabilisieren dürften, erwartet Coface einen weiteren Anstieg am Bau um sieben Prozent.

Von November 2012 bis Oktober 2013 verzeichnete Coface in Frankreich insgesamt rund 62.400 Insolvenzen. Das ist ein Anstieg um 4,3 Prozent. Neben dem Bausektor, auf den 33 Prozent aller Insolvenzen entfielen, erlitten der Einzelhandel zusammen mit Dienstleistungen an Privatkunden die stärksten Anstiege. Für Coface wirkt sich hier deutlich die verhaltene Nachfrage der privaten Haushalte aus. Dagegen zeigen Chemie, Papier und Holz Anzeichen einer Erholung. Insgesamt erwartet der Kreditversicherer für 2014 keine Entspannung und prognostiziert erneut rund 62.000 Unternehmensinsolvenzen in Frankreich.

Quelle: ots

ARKM.marketing

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich willige ein, dass meine Angaben aus diesem Kontaktformular gemäß Ihrer Datenschutzerklärung erfasst und verarbeitet werden. Bitte beachten: Die erteilte Einwilligung kann jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@sor.de (Datenschutzbeauftragter) widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"