Berlin/Hamburg – Die dpa Deutsche Presse-Agentur organisiert ihre Chefredaktion neu. Vom 1. Januar 2016 an wird ein fünfköpfiges Team unter Führung von Chefredakteur Sven Gösmann (49) die Redaktion der größten deutschen Nachrichtenagentur lenken. Das beschloss der dpa-Aufsichtsrat auf seiner Sitzung am Freitag in Hamburg.
Zum Stellvertreter des Chefredakteurs wird Roland Freund (47) berufen, bislang als Chef Inland der Agentur bereits Mitglied der Chefredaktion. Neu in die Chefredaktion kommen die stellvertretenden Chefredakteurinnen Antje Homburger (52), Hilke Segbers (56) und Jutta Steinhoff (48).
Roland Freund soll in seiner neuen Rolle die Innovation innerhalb der Redaktion vorantreiben und als Produktmanager die Basis-, Landes- und Fremdsprachendienste sowie den Bildfunk der dpa weiterentwickeln. dpa-Chefredakteur Sven Gösmann: „Roland Freund ist ein exzellenter Journalist und Redaktionsmanager. Er soll die Ergebnisse des von ihm in den vergangenen Monaten geleiteten dpa next Lab umsetzen und die digitale Transformation unserer Agenturdienstleistungen mitgestalten.“
Antje Homburger, bisher Leiterin der dpa-Wirtschaftsredaktion, wird in ihrer neu geschaffenen Funktion als Chefin Aktuelles vor allem die tägliche Steuerung und Qualitätskontrolle der Agenturdienste übernehmen. Zugleich wird sie die Weiterentwicklung der Agenturdienste konzeptionell begleiten.
Hilke Segbers, bisher Leiterin der Produktentwicklung der Agentur und Geschäftsführerin der dpa-Tochterfirma gms Global Media Services, ist künftig als Chefin New Business für individuelle Dienstleistungen der Agentur zuständig. Außerdem wird sie bestehende Angebote weiterentwickeln und neue Dienste wie eine Fertigseiten-Redaktion und englischsprachige Kindernachrichten aufsetzen.
Jutta Steinhoff, derzeit Landesbüroleiterin Berlin und Ostdeutschland, wird in der ebenfalls neu geschaffenen Rolle der Chefin Netz die Organisation und Personalentwicklung der In- und Auslandsdienste der dpa verantworten.
„Antje Homburger, Hilke Segbers und Jutta Steinhoff sind hervorragende Agenturjournalistinnen, die in der Vergangenheit ihre Kreativität in der Sache wie ihr Geschick im Redaktionsmanagement unter Beweis gestellt haben. Mit der Berufung der Kolleginnen in die neu strukturierte Chefredaktion nehmen wir die Herausforderungen des Medienwandels an und präsentieren uns als Nachrichtenagentur, die sich aus sich heraus stetig entwickelt“, sagt dpa-Chefredakteur Sven Gösmann. Der bisherige stellvertretende Chefredakteur Michael Ludewig (58) wechselt am Jahresende zum Schweizer „Blick“.
Die Neuausrichtung der dpa-Chefredaktion orientiere sich an den Prinzipien, die entscheidend für den künftigen Erfolg der Agentur seien, so Gösmann. Dazu gehöre vor allem der „Ein-Netz-Gedanke“. Die Nachrichtenagentur der Zukunft sei nicht an geografischen, sondern thematischen Schwerpunkten ausgerichtet. Die Konsistenz der Weiterentwicklung von Inhalten, Strukturen und technischen Ausgestaltungen stehe im Vordergrund. Deshalb werde die klassische Trennung in eine Inlands- und Auslandsorganisation aufgehoben.
Ferner gelte es, neue Angebote für journalistische Stammkunden wie für neue Klienten zu entwickeln. Angesichts der Marktherausforderungen und des zunehmenden Wettbewerbs um qualifizierte Mitarbeiter müssten Personalentwicklung und Budgetgestaltung noch stärker als Kernaufgaben behandelt werden. Deshalb sei dies künftig die hundertprozentige Aufgabe eines Mitglieds der Chefredaktion über alle Teams und geografischen Gegebenheiten hinweg.
Die neue dpa-Chefredaktion
Sven Gösmann (49) ist seit 2014 Chefredakteur der dpa. Der gebürtige Mündener begann seine Laufbahn bei der „Braunschweiger Zeitung“. Nach dem Studium der Politikwissenschaft in Berlin arbeitete er unter anderem für die „Berliner Morgenpost“, die „Welt“, als Landeskorrespondent der „Braunschweiger Zeitung“ und des „Weser-Kurier“ in Hannover, als Politikchef der „Welt am Sonntag“ und als für Politik und Wirtschaft zuständiger Stellvertretender Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, ehe er 2005 als Chefredakteur zur in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ wechselte.
Roland Freund (47) kam nach dem Studium (Katholische Theologie, Volkswirtschaftslehre und Soziologie) 1995 zur dpa. Nach seinem Volontariat arbeitete er als Politik- und Wirtschaftsredakteur in München und war zwischen 1999 und 2001 am Aufbau einer Vertriebsorganisation für Kunden außerhalb des Mediensektors in Süddeutschland beteiligt. In den folgenden zwei Jahren hatte er die Geschäftsführung der Globus Infografik GmbH in Hamburg inne. Anschließend übernahm er in Personalunion Geschäftsführung und Chefredaktion der dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten. Seit Herbst 2007 arbeitete Roland Freund in New York, zum 1. Januar 2010 übernahm er die Führung der Redaktion Politik in Berlin. Seit Juli 2010 ist er Chef Inland und Mitglied der dpa-Chefredaktion. Zuletzt leitete er auch das dpa next Lab im Berliner Betahaus.
Antje Homburger (52) ist als Redaktionsleiterin seit Mai 2010 für die Wirtschaftsberichterstattung der dpa aus dem In- und Ausland verantwortlich. Vorherige Station der gebürtigen Niedersächsin war von 1998 bis 2010 die Nachrichtenagentur AP in Frankfurt/Main (zunächst für ein knappes Jahr als Inlandsredakteurin, dann als Leiterin der Wirtschaftsredaktion). Nach dem Studium der „Angewandten Weltwirtschaftssprachen“ in Bremen und einem einjährigen Zwischenstopp in Kairo war sie in der Hansestadt bis 1998 als freie Mitarbeiterin von AP, vwd, „Weser Kurier“ und „Welt“ aktiv. Sie war zuletzt Mitglied des dpa next Lab im Berliner Betahaus.
Hilke Segbers (56) ist seit mehr als 25 Jahren für dpa tätig. Nach ihrem Studium in Münster, München und Berkeley/Kalifornien absolvierte sie ihr Volontariat im dpa-Landesdienst Bayern. Es folgten Stellen als Hamburg-Reporterin beim Landesdienst Nord und als Redakteurin in der dpa-Auslandsredaktion. Mitte der 1990er Jahre baute Hilke Segbers den dpa-Themendienst auf und wurde 1997 dessen Chefredakteurin. In den vergangenen Jahren entwickelte sie zudem die Dienste dpa-Avis und dpa-Magazin. Seit Februar 2014 leitet Hilke Segbers die Produktentwicklung der dpa. Ihre Funktion als Geschäftsführerin der dpa-Tochter gms Global Media Services, die sie seit dem Jahr 2000 ausübt, behält sie auch in Zukunft bei.
Jutta Steinhoff (48) war nach dem Studium in Göttingen (Germanistik, Publizistik, Romanistik), Stationen als junge Journalistin bei der „Braunschweiger Zeitung“ und dem „Göttinger Tageblatt“ sowie einem dpa-Volontariat zunächst dpa-Bezirksredakteurin in Fulda. Anschließend leitete sie das Büro Münster/Osnabrück und war Dienstchefin für Rheinland-Pfalz und das Saarland in Mainz. Nach der Ernennung zur Landesbüroleiterin in München im Sommer 2005 wurde sie auch als Dozentin an der Deutschen Journalistenschule tätig. Auslandserfahrung sammelte Jutta Steinhoff unter anderem bei Vertretungen im dpa-Büro in Genf. Seit August 2012 leitet sie das dpa-Landesbüro Berlin/Ostdeutschland.
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Quelle: ots