„Ein Handwerk – eine Stimme“ – unter diesem Motto feiert das deutsche Handwerk 20 Jahre Einheit. Im „Ballhaus Neue Welt“ in Zwickau zog Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes es Deutschen Handwerks (ZDH), Bilanz: „Der Auftrag von 1990 ist erfüllt. Das Handwerk in Ost und West spricht mit einer Stimme.“
Die Feier erinnert an die Großkundgebung des Handwerks vor 20 Jahren am selben Ort. Der Zusammenschluss der Handwerksorganisationen in Ost und West gelang bereits ein Vierteljahr vor der Wiedervereinigung Deutschlands. Im Juni 1990 traten die 15 Handwerkskammern und die Fachverbände der DDR dem ZDH bei. Wenige Wochen später übernahm die DDR die westdeutsche Handwerksordnung, so dass am 3. Oktober 1990 ein Beitritt zu diesem Gesetz nicht mehr nötig war.
Holger Schwannecke, Generalsekretär des ZDH, goss die Erfolge in Zahlen: „In den 20 Jahren in Einheit und Freiheit wurden im Handwerk in den neuen Bundesländern über 649.346 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Die Umsätze summieren sich auf 1,2 Billionen Euro.“ Angesichts der in Ost und West zurückgehenden Schulabgängerzahlen sorgt sich das Handwerk allerdings aktuell um die Nachwuchssicherung. Nur mit genügend und gut qualifizierten Fachkräften kann das Handwerk seine Position verteidigen. Eine groß angelegte Imagekampagne soll dazu beitragen, die Modernität, die Leistungsstärke, die Kundennähe und die Vielfalt der Berufe ins Bewusstsein der Menschen zu tragen, damit das Handwerk auch in Zukunft die „Wirtschaftsmacht. Von nebenan“ bleibt.