Deutsche Industrie will Umsatz im Reich der Mitte deutlich ausbauen
Aktuelle „Standortstudie Nordostchina“ anlässlich des Shenyang-Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel
Köngen – Die deutsche Industrie peilt weiterhin ein starkes Wachstum in China an. So wollen gerade die bereits auf dem chinesischen Markt tätigen Unternehmen kräftig expandieren: In einem Jahrzehnt möchte ein gutes Viertel von ihnen schon bis zur Hälfte des Gesamtumsatzes in China erwirtschaften. Das zeigen Ergebnisse der „Standortstudie Nordostchina“ der Unternehmensberatung Staufen. Mehr als 400 Führungskräfte aus deutschen Industrieunternehmen wurden dafür befragt.
„Das sinkende Wirtschaftswachstum Chinas steht häufig im Fokus der medialen Aufmerksamkeit. Die Zahlen bleiben jedoch weiterhin überdurchschnittlich im positiven Bereich“, sagt Tobias Monden, Managing Director Staufen China. Ein Fakt, dessen sich die deutsche Industrie durchaus bewusst ist. Beträgt der Anteil der in China aktiven Unternehmen, bei denen der chinesische Umsatzanteil zwischen 25 und 50 Prozent liegt, heute noch sieben Prozent, wird dieser Wert in fünf Jahren auf 18 und innerhalb von zehn Jahren auf 28 Prozent stark ansteigen.
Weitere Erkenntnisse: Die strategische Bedeutung Chinas für deutsche Unternehmen ist bereits sehr hoch und wird künftig noch zunehmen. Bewerten aktuell rund die Hälfte der Befragten China in ihrer globalen Unternehmensstrategie als wichtig bis sehr wichtig, wird diese Einschätzung in fünf Jahren bereits auf zwei Drittel der Unternehmen zutreffen. „Besonders die deutsche Automobilindustrie sieht China heute und in Zukunft als wichtigen Pfeiler der globalen Unternehmensstrategien. Ein Potenzial, das Zulieferer sowie Maschinen- und Anlagenbauer für sich nutzen sollten“, betont Staufen-Experte Monden.
Darüber hinaus haben sich die Gründe der deutschen Unternehmen für den Aufbau einer Niederlassung in China stark verändert. Die Zeiten des billigen Produktionsstandorts sind längst vorbei. Heutzutage dreht es sich hauptsächlich darum, den chinesischen Absatzmarkt zu erschließen.
Gewinner dieser Trends sind beispielsweise wirtschaftlich aufstrebende Regionen im Nordosten Chinas wie Liaoning mit seiner Hauptstadt Shenyang. Zwar stehen für den Aufbau von Vertriebs- und Servicezentren nach wie vor Tier-1 Städte wie Peking und Shanghai an erster Stelle, doch florierende Tier-2-Städte wie Shenyang oder Dalian befinden sich bereits auf der Überholspur. Zwei Drittel der befragten Unternehmen finden diese für den Aufbau einer Produktion attraktiv. Rund die Hälfte sieht dort Vertrieb und Einkauf. Und immerhin schon 32 Prozent empfinden die aufstrebenden Tier-2-Städte auch als attraktive Ansiedlungspunkte für Forschung und Entwicklung. Staufen-Geschäftsführer Monden: „Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen auch nach Shenyang kommt, unterstreicht die wachsende Bedeutung der Region Nordostchina.“
Quelle: STAUFEN.AG Beratung.Akademie.Beteiligung