Sankt Augustin/Hannover – Forschung mit Praxisbezug ist eine Stärke der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin. Auf der Hannovermesse 2015 zeigt sie Forschungsergebnisse des Instituts für Sicherheitsforschung (ISF) und des Internationalen Zentrums für Nachhaltige Entwicklung.
Sicherer Warentransport – Schutz vor invasiven Arten
Der durch internationale Warentransporte eingeschleppte Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) ist einer der weltweit gefährlichsten Laubholzschädlinge und in Europa ohne natürliche Feinde. Befallene Laubbäume müssen umgehend gefällt, vernichtet und ihre Umgebung mehrjährig überwacht werden. Die Bekämpfung verursacht enorme Kosten. Das Team von Prof. Dr. Peter Kaul (ISF) hat jahrelange Erfahrung bei der Spurendetektion von Geruchsstoffen von Gefahr- und Explosivstoffen und der Entwicklung entsprechender technischer Sensorik. Der Käfer bringt neue Herausforderungen: Zusätzliche Parameter wie verschiedene Holzsorten müssen berücksichtigt und eine Unterscheidung von heimischen, geschützten Käferarten ermöglicht werden. Darauf basierend sollen robuste technische Detektionssysteme entwickelt werden, die die Bekämpfung des ALB unterstützen. Erkannt werden soll er bestenfalls bereits beim Warenumschlag in Häfen, aber auch mit mobilen Systemen im Wald. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW.
Risiken erkennen, Krise vermeiden, Vertrauen erhalten
Fehlerhaftes Krisenmanagement schädigt Vertrauen der Verbraucher. Das Projekt „eH@C HUPAction“ mit Partnern aus NRW und den Niederlanden erarbeitet mit einem Issue-Monitoring-Tool neue Kommunikationsstrategien im Lebensmittelsektor. Es wurde entwickelt vom Internationalen Zentrum für nachhaltige Entwicklung (IZNE) der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der European IT Consultancy EITCO GmbH. Das Tool filtert aus 300 Millionen Online-Quellen risikorelevante Daten heraus, die Analyse des kontinuierlichen Datenflusses erfolgt vollautomatisch mit Hilfe von Web-Data-Mining. Die Technologie erlaubt es Unternehmen, eigene Datenbanken oder Prozessdaten in das System einzuspeisen und mit zu analysieren.
Das Projekt wurde vom Interreg IV-A Programm Deutschland-Nederland finanziert.
Quelle: (ots)