Daimler Trucks vereinbart Rückkehr in den iranischen Markt
- Absichtserklärungen mit Iran Khodro Diesel (IKD) und der Mammut Group unterschrieben
- Großer Nachholbedarf und damit steigende Lkw-Verkäufe im Iran
- Wiederaufnahme von Powertrain-Aktivitäten für Motoren und Achsen
- Vorbereitungen für vollumfänglichen Wiedereintritt in den Markt mit den Marken Mercedes-Benz und FUSO laufen
- Büroeröffnung im ersten Quartal 2016 vorgesehen
- Dr. Wolfgang Bernhard: „Unsere Nutzfahrzeuge genießen im Iran seit jeher einen hervorragenden Ruf. Gleichzeitig besteht ein großer Nachholbedarf für Nutzfahrzeuge, allen voran Lkws. Mit Ende der Sanktionen werden wir deshalb unsere Geschäftstätigkeit im Iran zügig wieder aufnehmen. Unsere Absichtserklärungen mit den lokalen Partnern IKD und Mammut Industries sind eine wichtige Vorraussetzung dafür.“
Stuttgart/Teheran – Daimler Trucks, der weltweit führende Lkw Hersteller, stellt die Weichen für eine Rückkehr auf den iranischen Markt und hat dazu entsprechende Abkommen mit den lokalen Kooperationspartnern Iran Khodro Diesel (IKD) und der Mammut Group unterzeichnet. Mit IKD pflegt die Daimler AG bereits seit 50 Jahren erfolgreiche Geschäftsbeziehungen. Die IKD ist eine Tochtergesellschaft der Iran Khodro Industrial Group, dem größten Fahrzeughersteller in der Region Middle East North Africa (MENA) mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent im Iran. Felder einer Zusammenarbeit sind ein Joint Venture für die lokale Produktion für Mercedes-Benz Lkw und Antriebskomponenten sowie die Gründung einer Vertriebsgesellschaft für Mercedes-Benz Lkw und Komponenten. Geplant ist darüber hinaus, dass Daimler wieder als Anteilseigner an dem früheren Motoren-Joint Venture Iranian Diesel Engine Manufacturing Co. (IDEM) auftritt. Darüber hinaus prüfen beide Partner den Aufbau eines Joint Venture für den lokalen Vertrieb von Mercedes-Benz Nutzfahrzeugen.
Beide Partner sehen in dieser strategischen Allianz durch Gründungen von Joint Ventures eine Win-Win-Situation. Da es einen großen Bedarf an Nutzfahrzeugen gibt, können sowohl Daimler als auch IKD wechselseitig von Wettbewerbsvorteilen des Partners profitieren.
Dr. Wolfgang Bernhard: „Unsere Nutzfahrzeuge genießen im Iran seit jeher einen hervorragenden Ruf. Gleichzeitig besteht ein großer Nachholbedarf für Nutzfahrzeuge, allen voran Lkws. Mit Ende der Sanktionen nehmen wir deshalb unsere Geschäftstätigkeit im Iran zügig wieder auf. Unsere Absichtserklärungen mit den lokalen Partnern IKD und Mammut Group sind eine wichtige Voraussetzung dafür.“
Iranischer Lkw Markt mit großem Nachholbedarf
Der Iran bietet mit seinem Wachstumspotential nach dem Ende der langjährigen Sanktionen und dem anstehenden Nachholbedarf im Transportsektor vielversprechende Chancen für Daimler Trucks. Trotz der Sanktionen zählte der Iran mit 415 Mrd. US-Dollar nominalem Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2014 zu den größten Volkswirtschaften des Mittleren Ostens. Hierbei macht die Industrie fast die Hälfte der iranischen Volkswirtschaft aus. Das Ministerium für Industrie, Bergbau und Handel geht zu dem davon aus, dass in den kommenden Jahren rund 200.000 Nutzfahrzeuge erneuert werden – davon alleine 56.000 in den nächsten drei bis fünf Jahren.
Professionalisierung von Vertrieb und After Sales
Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung startet Daimler Trucks den Prozess für den vollumfänglichen Wiedereintritt in den iranischen Markt unter Beachtung fortbestehender Sanktionen und sonstiger exportkontrollrechtlicher Vorschriften. Erste Produktionsumfänge von Mercedes-Benz Actros und Axor-Lkw könnten entsprechend noch 2016 als CKD-Sätze (completely knocked down) ins Land geliefert werden. Zusätzlich verfolgt Daimler Trucks das Ziel, durch die Revitalisierung der Motorenkooperation mit IDEM und den Aufbau eines Vertriebs-Joint Venture seinen Marktauftritt lokal noch stärker zu verankern. Darüber hinaus strebt Daimler Trucks mit diesem gemeinsamen Vertriebs-Joint Venture zusätzlich eine Professionalisierung aller Sales- und After Sales-Aktivitäten im Iran an. Daimler Trucks beabsichtigt zudem, noch im ersten Quartal 2016 ein Repräsentanz-Büro in Teheran zu eröffnen. Mit seinem Engagment leistet Daimler Trucks daher auch einen Beitrag zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes.
Vertrieb von FUSO Lkw zusammen mit Mayan Mammut Group
Neben den Plänen für Mercedes-Benz Lkw sieht Daimler Trucks auch große Chancen für Mitsubishi FUSO – insbesondere im leichten LKW Segment. Dort bietet FUSO mit dem Canter den bewährtesten und erfolgreichsten Leicht-LKW weltweit an. Zur Erschließung dieses Marktes haben Daimler und Mayan für die Marke FUSO eine Liefervereinbarung unterschrieben. Mayan ist Teil der Mammut Group. Die Mammut Group mit Sitz in Dubai ist einer der größten Aufbauhersteller und Händlergruppen von Lkw im Mittleren Osten. Mayan übernimmt die Erschließung des iranischen Markets in enger Zusammenarbeit mit FUSO.
Mercedes-Benz Lkw: erfolgreiche Historie im Iran
Daimler kann auf eine lange und erfolgreiche Historie im Iran aufbauen: Das Unternehmen ist – nur unterbrochen durch die Sanktionsphase von 2010 bis 2016 – mit Mercedes-Benz Lkw und Pkw seit 1953 in dem Markt vertreten. Noch heute sind Nutzfahrzeuge der Marke Mercedes-Benz dort unverändert präsent und prägen das Straßenbild im Iran. In früheren Zeiten konnte Daimler dort jährlich bis zu 10.000 Fahrzeuge absetzen, größtenteils Nutzfahrzeuge.
Daimler Regional Center für Nutzfahrzeuge
Daimler steuert seine Nutzfahrzeugaktivitäten in der Region Middle East & North Africa (MENA) aus einem regionalen Vertriebscenter vor Ort. Von Dubai aus betreut die Daimler Commercial Vehicles Middle East & North Africa FZE (DCV MENA) 19 Länder – von Marokko bis Pakistan. Die neue Gesellschaft ist in der Region künftig für das Geschäft mit dem gesamten Nutzfahrzeugportfolio des Konzerns verantwortlich – vom Stadt-Transporter Mercedes-Benz Citan bis zum Schwer-Lkw Mercedes-Benz Actros.
Textquelle: Daimler AG