Selbstständige müssen ihre Altersvorsorge komplett selbst organisieren und finanzieren. Das ist häufig nicht so einfach, wie sich das im ersten Moment anhört. Es gibt grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, um sich im Alter als Selbstständiger abzusichern. Die Frage ist nur, welche Art von Rentenversicherung die Richtige für einen ist.
Welche Art der Rentenversicherung ist für Selbstständige sinnvoll?
Da es für Selbstständige keine einheitliche Lösung für die Altersvorsorge gibt, haben sich in den vergangenen Jahren verschiedene Arten von Rentenversicherungen durchgesetzt. Jedoch ist nicht jede Art unbedingt für jeden sinnvoll. Im Folgenden werden die verschiedenen Arten von Rentenversicherungen vorgestellt.
Die gesetzliche Rentenversicherung
Grundsätzlich gilt für Selbstständige keine Pflicht, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Allerdings gibt es bestimmte Selbstständigkeiten, welche per Gesetz verpflichtet sind, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Zu diesen gehören:
- Handwerker und Hausgewerbetreibende,
- Lehrer, Hebammen, Erzieher und in der Pflege Beschäftigte,
- Künstler und Publizisten,
- Selbstständige mit einem Auftraggeber,
- Seelotsen sowie Küstenschiffer und -fischer,
- bestimmte weitere Selbstständige.
Alle Selbstständigen, die nicht zu diesen Kriterien gehören, müssen nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Trotzdem können sich diese Selbstständigen pflichtversichern, um für die Rente abgesichert zu sein. Hierfür müssen sie einen Antrag innerhalb der ersten fünf Jahre nach Beginn der Selbstständigkeit stellen. Der Selbstständige zahlt hier einen einheitlichen Regelbetrag oder einen einkommensabhängigen Beitrag, der durch einen Prozentsatz berechnet wird. Wichtig hierbei ist zu beachten, dass die Pflichtversicherung nicht gekündigt werden kann. Also besteht sie ab Antrag, bis die Selbständigkeit aufgelöst wird.
Eine andere Möglichkeit für Selbstständige, um in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, ist die freiwillige Versicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung. Hierbei legt der Selbstständige selbst fest, in welcher Höhe er in die Versicherung einzahlt. Um allerdings einen Anspruch auf die gesetzliche Rente zu erhalten, gilt eine Mindestversicherungszeit von fünf Jahren.
Eine private Altersvorsorge
Es gibt grundsätzlich viele verschiedene Möglichkeiten, um sich als Selbstständiger für das Alter abzusichern. Wichtig ist hierbei, dass es sich um eine Altersvorsorge handelt, die auch bei einer Insolvenz erhalten bleibt. Denn auch, wenn man Immobilien oder Aktien besitzt, kann eine Insolvenz auftreten, die das gesamte Vermögen verschlingt.
Versicherungen haben häufig ein riesiges Angebot an Produkten für die private Altersvorsorge. Eine private Rentenversicherung ähnelt hierbei einer Lebensversicherung. Sie unterscheidet sich jedoch vor allem in Bezug auf die Flexibilität, Rendite und Kosten von einer Lebensversicherung. Genauso gibt es fondsgebundene Rentenversicherungen und eine Rürup-Rente.
Eine einheitliche Beantwortung der Frage, welche Rentenversicherung bzw. Altersvorsorge für Selbstständige sinnvoll ist, gibt es nicht. Wichtig ist es, dass jeder Selbstständige sich selbst mit dem Thema auseinandersetzt. So kann sich jeder eine Altersvorsorge aussuchen, welche für seine Bedürfnisse passend ist.
Autor: Annalena Rüsche