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Lösung der Euro-Schuldenkrise ist "Prozess von vier, fünf Jahren"

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Frankfurt (ots) – „Patient Euroraum“ nur durch Wachstumshilfen für Krisenländer heilbar / Zweifel, ob der Euroraum in zehn Jahren noch in seiner heutigen Form existiert / Anleger sollten in erfolgreiche Unternehmen investieren / Skepsis gegenüber Anlage in Gold

Frankfurt, 2. Mai 2012 – In der Euro-Schuldenkrise mahnt Gustav Adolf Horn vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) zur Geduld. „Das ist ein längerer Prozess von vier, fünf Jahren“, sagte Horn im Interview mit dem Anlegermagazin ‚Börse Online‘ (Ausgabe 19/2012, EVT 3. Mai). „Die Probleme haben sich über zehn Jahre hinweg entwickelt – da darf man nicht erwarten, dass sie sich innerhalb von zwei Jahren korrigieren lassen.“

Nach Ansicht Horns lässt sich der „Patient Euroraum“ nur dann heilen, wenn man den Krisenländern wieder zu Wachstum verhilft. „Zum ersten müsste man ihnen über ein exportfreundliches Umfeld in Europa ermöglichen, sich über Ausfuhren zu refinanzieren. Zum zweiten müsste man ihnen auch binnenwirtschaftliche Wachstumsanreize erlauben, damit sie wieder auf die Beine kommen“, forderte der IMK-Chef. „Wenn diese Länder gleichzeitig beachten, dass es nicht wieder zu überzogenen Lohn- und Preissteigerungen kommt, können sie das Grundproblem angehen und ihre mangelnde Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.“

Ob der Euroraum auch in zehn oder 20 Jahren noch in seiner heutigen Form existiert, hält Horn allerdings für fraglich. „Darauf würde ich heute nicht mehr wetten, weil ich zu viele politische Fehler sehe“, erläuterte der 57-Jährige. Dennoch sei die Entscheidung für eine Gemeinschaftswährung richtig gewesen. „Mit dieser Kleinstaaterei, mit nationalen Währungen, hatten wir in den vergangenen Jahrzehnten jede Menge Turbulenzen.“ Diese könne man mit dem Euro vermeiden.

Anlegern rät Horn, Geld in Dinge zu investieren, die produktiv sind. „Wenn also hinter den Aktien Unternehmen stehen, die erfolgreich sind, ist das Investment sinnvoll“, sagte er gegenüber ‚Börse Online‘. Die Popularität des Rohstoffs Gold kann sich der Konjunkturforscher deshalb nicht erklären. „Gold ist nicht produktiv, es wäre eine reine Wette, die ich da auf den Goldpreis abschließen würde. Das käme für mich nicht in Frage.“

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/67525/2244809/-boerse-online-interview-mit-konjunkturforscher-gustav-adolf-horn-loesung-der-euro-schuldenkrise/api

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