Berlin-Tiergarten und Schmargendorf sind die Aufsteiger im Luxusimmobilienmarkt
Berlin – Der Berliner Luxusimmobilienmarkt wächst auf hohem Niveau dynamisch weiter und zeigt noch keine Sättigungsanzeichen. Die mittleren Angebotspreise im Luxussegment sind in vielen Lagen Berlins im zweitstelligen Prozentbereich gestiegen. Auch der Anteil an Angeboten mit Kaufpreisen ab 750.000 Euro hat sich verdoppelt. Zudem sind mit Neukölln, Friedenau, Köpenick, Friedrichshagen und Schmargendorf fünf Stadtteile in die Premium- und Topwohnlagen aufgestiegen.
Das sind Ergebnisse aus dem „Marktbericht 2016 – 2017 Berlin Exklusives Wohnen“ des Luxusimmobilienmaklers John Taylor, der in Zusammenarbeit mit der InWIS Forschung & Beratung GmbH erstellt wurde. Der in zweiter Auflage erschienene Marktbericht untersucht das Segment der Luxusimmobilien (Angebote ab 5.500 Euro pro Quadratmeter), aufgegliedert nach den Stadtteillagen Berlins.
Angebot und Preise rasant gestiegen
Mit 8,4 Prozent Marktanteil in den vergangenen zwei Jahren hat sich der Anteil an Luxuswohnungen mit einem Angebotspreis ab 750.000 Euro weit mehr als verdoppelt. Im vergangenen Marktreport lag dieser Wert noch bei rund 3,3 Prozent. Etwa 4,2 Prozent der Angebote erreichten sogar Preise von mehr als eine Million Euro. Der Anteil der Objekte mit Preisen über 10.000 Euro pro Quadratmeter hat sich von 0,2 auf 1 Prozent verfünffacht.
„Die Ergebnisse der Analyse zeigen, wie dynamisch der Markt für Luxuseigentumswohnungen in Berlin ist und wie vielfältig auch die Stadtteile“, kommentiert Oliver Blum von John Taylor Berlin den Bericht. „Vor allem internationale Käufer, die Objekte als Kapitalanlage oder Zweitwohnsitz erwerben, zieht es in die angesagten Stadtteile wie Prenzlauer Berg, Mitte oder Kreuzberg, während der Berliner Käufer oftmals auch grüne Randlagen wie Grunewald oder Wilmersdorf nachfragt.“
Tiergarten dominiert die Top-6-Premiumwohnlagen
Nach Auswertung der Angebotsdaten von ImmobilienScout24 haben die Wissenschaftler von InWIS dieses Mal sechs Wohnlagen als Premiumlagen für Luxus-Eigentumswohnungen herauskristallisiert. Erneut dabei sind Charlottenburg, Wilmersdorf, Grunewald, Mitte und Prenzlauer Berg. Neu hinzugekommen ist der Bezirk Tiergarten, der sich mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 7.672 Euro gleich an die Spitze dieser Kategorie setzt. Dahinter folgen Charlottenburg mit 7.555 Euro und Grunewald mit 7.481 Euro pro Quadratmeter im Durchschnitt.
Spitzenreiter auf Angebotsseite ist nach wie vor der Bezirk Mitte mit fast 1.200 Angeboten im Zeitraum 1. Quartal 2015 bis 4. Quartal 2016. Die größte Entwicklung in dieser Kategorie verzeichnet der Tiergarten, der im Vergleich zum vorigen Bericht mit 390 nun fast doppelt so viele Angebote im Premiumsegment bei steigender Nachfrage aufweist.
Im Vergleich der Preisentwicklung liegen Wilmersdorf, Charlottenburg und Grunewald mit Sprüngen von über 30 Prozent in den vergangenen zwei Jahren in den Top-6 ganz vorn. Mit knapp 42 Prozent der Angebote weist Grunewald außerdem die höchste Quote an Angeboten mit Kaufpreisen von mehr als eine Million Euro auf.
Die aktuell höchst notierten drei Angebote am Markt liegen in der Wilhelmstraße in Berlin-Mitte (The Wilhelm, Penthouse mit 471 Quadratmetern für 13,9 Millionen Euro), am Stralauer Platz in Berlin-Friedrichshain (Living Levels, Penthouse mit 750 Quadratmeter für 12,9 Millionen Euro) und in Berlin-Tiergarten (Diplomatenpark, Penthouse mit 1.000 Quadratmeter für 27 Millionen Euro).
Fünf neue Top-Wohnlagen – Schmargendorf ist dynamischer Aufsteiger
Konnten im vergangenen Marktbericht nur sechs Wohnlagen als Top-Wohnlagen identifiziert werden, zählen aktuell neun Stadtteile dazu. Neu hinzugekommen sind Neukölln, Köpenick, Friedenau, Schmargendorf, Friedrichshagen. Steglitz fiel in die guten Lagen ab. Besonders dynamisch hat sich der Stadtteil Schmargendorf entwickelt, der von den guten Lagen in die Top-Wohnlagen aufsteigen konnte und mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 8.667 Euro gleich die Spitzenposition in dieser Kategorie einnimmt. Auf Platz zwei und drei folgen Friedrichshain mit 8.312 Euro und Schöneberg mit 7.883 Euro pro Quadratmeter im Durchschnitt. Schlusslicht bildet Neukölln mit durchschnittlich verhältnismäßig niedrigen 6.222 Euro je Quadratmeter.
Bei der Preisentwicklung liegt Schöneberg mit einem Anstieg von 45,6 Prozent in den vergangenen zwei Jahren weit vor Kreuzberg mit 30,2 Prozent und Dahlem mit 24,5 Prozent. Am stabilsten ist die Preissituation in Friedrichshain mit einer nur leichten Steigerung um 6,7 Prozent.
Berlin auf Platz 4 der Top-7-Städte – keine Preisblasenbildung
Im Ranking der Top-7-Städte in Deutschland erreicht Berlin mit einem mittleren Angebotspreis von 7.228 Euro pro Quadratmeter Rang 4 nach München, Düsseldorf und Hamburg. Die Kaufpreise steigen in allen Städten schneller als die Mietpreise. Die Betrachtung der durchschnittlichen jährlichen Steigerungsrate in den Jahren 2006 bis 2016 zeigt für Berlin aber ein verhältnismäßig ausgeglichenes Bild. Während die Mieten um rund 3,95 Prozent pro Jahr stiegen, erreichten die Kaufpreise eine jährliche Steigerung von etwa 4,78 Prozent.
„Der Preisanstieg in den Großstädten ist aufgrund der Wohnraumknappheit gar nicht ungewöhnlich, sondern eher nachvollziehbar“, erläutert Blum. Damit seien aktuell auch noch keine Überhitzungstendenzen erkennbar.
Quelle: John Taylor Corporate/Ummen Communications