Der demografische Wandel als Herausforderung und Chance für Kommunen
Düsseldorf – Neue Studie: Arnsberg, Bielefeld, Hattingen, Herten, Köln, Langenfeld, Münster, Neuss, Siegen sowie die Kreise Borken und Euskirchen gehen mit gutem Beispiel voran
Vom „Seniorenheim Deutschland“ über die „Greisenrepublik“ bis hin zu Untergangsszenarien: Wenn vom demografischen Wandel die Rede ist, werden meist düstere Bilder heraufbeschworen. In der Tat sind viele Städte und Gemeinden in NRW noch nicht hinreichend auf die tiefgreifenden Veränderungen durch die Bevölkerungsentwicklung vorbereitet – doch es gibt auch positive Beispiele. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die die Forschungsgesellschaft für Gerontologie e. V. und das Institut für Gerontologie an der Technischen Universität Dortmund im Auftrag des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen erstellt haben.
Demnach sind Arnsberg, Bielefeld, Hattingen, Herten, Köln, Langenfeld, Münster, Neuss und Siegen sowie die Kreise Borken und Euskirchen bestens für die Herausforderungen des demografischen Wandels gerüstet. „Dort haben die Verantwortlichen vorbildliche Strategien entwickelt, um die Lebensverhältnisse vor Ort aktiv mitzugestalten“, erläutert der Projektleiter der Studie, Prof. Dr. Gerhard Naegele. „Zwar unterscheiden sich die Voraussetzungen und Herangehensweisen der Beispielkommunen, ihre Konzepte zeigen aber auch gemeinsame Eckpunkte für eine erfolgreiche Demografiepolitik auf. Diese sollte unter anderem dauerhaft und ressortübergreifend angelegt sein, die Bedürfnisse aller Generationen berücksichtigen, eine Beteiligung der Bevölkerung ermöglichen und in Zusammenarbeit mit den umliegenden Kommunen erfolgen. Um entsprechende Maßnahmen entwickeln und umsetzen zu können, spielt nicht zuletzt die Finanzausstattung eine entscheidende Rolle, langfristig lassen sich jedoch unnötige Kosten vermeiden.“
„Die von uns beauftragte Studie macht deutlich, dass der demografische Wandel nicht nur Risiken birgt, sondern in erster Linie als positive gesamtgesellschaftliche Chance gesehen werden sollte“, so der Vorsitzende des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen, Karl-Heinz Fries. „Wenn wir jetzt die richtigen Weichen stellen, können wir entscheiden, wie wir in Zukunft leben und alt werden wollen. Als Sozialverband, dessen Mitglieder zum Großteil zwischen 45 und 55 Jahren alt sind, setzen wir uns daher nachdrücklich für eine soziale Demografiepolitik sowie bessere Lebensbedingungen auf kommunaler Ebene ein. Wir freuen uns daher, wenn die ermittelten Beispiele bei Politik und Verwaltung, interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Organisationen im Sozial- und Wohlfahrtsbereich Beachtung finden.“
Quelle: ots