München (ots) –
– Umsatz im Rahmen der Erwartungen
– Gestiegene Schadenaufwendungen belasten operatives Ergebnis im
1. Halbjahr
– Modulares Kraft-Produkt MeinAuto von Kunden sehr gut angenommen;
Internetgeschäft auf gutem Kurs
– Kundenorientierung weiter im Mittelpunkt
Der Umsatz der Allianz Deutschland AG verminderte sich im 1. Halbjahr 2011 um 2,4 Prozent auf 14,8 (15,2) Milliarden Euro. Der Umsatzrückgang ergab sich vor allem aus einem abnehmenden Einmalbeitragsgeschäft in der Lebensversicherung, in der marktweit das außergewöhnlich hohe Niveau des Vorjahres nicht erreicht werden konnte.
Insgesamt gewann die Allianz Deutschland in der Lebensversicherung jedoch Marktanteile hinzu. Die laufenden Beitragseinnahmen wuchsen weiter an. Bei den Einmalbeiträgen fiel der Rückgang bei der Allianz Deutschland deutlich niedriger aus als im gesamten Markt. “Unser Marktanteilsgewinn spiegelt das hohe und berechtigte Vertrauen der Kunden in die Lebensversicherung der Allianz und in deren Finanzstärke wider”, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Markus Rieß. “Grundlage hierfür ist unsere langfristige und sicherheitsorientierte Anlagestrategie, die sich auch in der Schuldenkrise bewährt hat. Wir streuen unsere Kapitalanlagen breit über verschiedene Anlagesegmente, um bei begrenztem Risiko eine möglichst hohe Rendite für unsere Kunden zu erzielen.”
Modulares Kraft-Produkt MeinAuto von Kunden sehr gut angenommen
Die Beitragseinnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung nahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 0,5 Prozent auf 5,5 (5,5) Milliarden Euro ab. Dies geht hauptsächlich auf die Kraftfahrtversicherung zurück. Hier sanken die Beiträge vor allem aufgrund der jährlichen Einstufung der Kunden in neue, für sie günstigere Schadenfreiheitsklassen und geringerer Beitragsanpassungen als im Vorjahr. “In der Kraftfahrtversicherung sind wir dennoch auf einem guten Weg,” so Rieß. “Unser modulares Produkt MeinAuto wurde in den ersten beiden Monaten seit Verkaufsstart von Kunden und Vertretern sehr gut angenommen. Auch der Internetvertrieb entwickelt sich weiterhin positiv.” Hier setzt die Allianz auf den reinen Direktversicherer AllSecur, bietet aber mit dem Allianz auto.online service (aaos) zugleich auch einen Tarif an, der neben den Merkmalen eines Internettarifs auch den persönlichen Service eines Vertreters einschließt. Die Beitragseinnahmen in der Kraftfahrtversicherung lagen bei 2,1 (2,2) Milliarden Euro. In den übrigen Versicherungsbranchen der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen leicht um 0,3 Prozent auf 3,3 (3,3) Milliarden Euro.
Laufende Beiträge in der Lebensversicherung nehmen zu
In der Lebensversicherung legten die laufenden Beiträge aufgrund des Zuwachses im Neugeschäft im Berichtszeitraum um 1,8 Prozent zu. Die rückläufigen Einmalbeiträge begründen sich durch zwei Sondereffekte: So wurden im 1. Halbjahr 2010 Großverträge mit Firmen geschlossen; darüber hinaus verringerten sich in den ersten sechs Monaten 2011 die Zuflüsse zum Allianz Parkdepot. Die Beitragseinnahmen insgesamt sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,2 Prozent auf 7,6 (7,9) Milliarden Euro. Von den Kunden verstärkt nachgefragt wurde das Vorsorgekonzept IndexSelect, bei dem der Kunde jedes Jahr zwischen einer Beteiligung am Aktienindex ohne Verlustrisiko und der Überschussbeteiligung frei wählen kann. Gut verkaufte sich auch das Produktangebot “Leistungszusage Chance”, mit dem Unternehmen bestehende Pensionsverpflichtungen auslagern können.
Die Beitragseinnahmen in der privaten Krankenversicherung blieben gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu stabil. Sie beliefen sich auf 1,6 (1,6) Milliarden Euro. Dämpfend wirkte sich hierbei aus, dass im Bestand aufgrund eines erfolgreichen Leistungsmanagements die Beiträge nur sehr geringfügig angepasst wurden, bei Zusatzversicherungen sogar im Durchschnitt gesenkt werden konnten. Die neukalkulierte AktiMed® -Tarifserie wurde im Herbst letzten Jahres gut vom Markt angenommen und auch im 1. Halbjahr 2011 erfolgreich verkauft. Im Bereich der Zusatzversicherungen erzielte die Allianz Deutschland mit den neuen Produkten PZT Best (Pflegetarif) und den verschiedenen Zahntarifen, die in den einschlägigen Produktrankings sehr gute Bewertungen erhielten, hervorragende Verkaufserfolge.
Im Bankgeschäft stiegen die operativen Erträge im 1. Halbjahr 2011 um 10,2 Prozent auf 178 (162) Millionen Euro. Grund sind ein höherer Zins- und Provisionsüberschuss. Letzterer geht zum Großteil auf das Wertpapiergeschäft der Allianz Bank zurück. Sehr gut verkaufte sich im 1. Halbjahr bei der Allianz Bank das Produkt Tagesgeld Hochzins, sodass im Bankgeschäft das Einlagenvolumen weiter stieg.
Operatives Ergebnis belastet
Das operative Ergebnis der Allianz Deutschland AG nahm im 1. Halbjahr 2011 um 10,2 Prozent auf 822 (916) Millionen ab. Grund waren gestiegene Schadenaufwendungen sowie ein niedrigeres Ergebnis aus Kapitalanlagen.
In der Schaden- und Unfallversicherung nahm der Aufwand für Geschäftsjahresschäden vor allem aufgrund von Großschäden zu. Durch die Unwetter im Juni (Tiefs Gunnar und Balthasar) liegen die Elementarschäden beinahe auf dem Vorjahresniveau. Insgesamt nahm die kombinierte Schaden-Kosten-Quote geringfügig auf 100,2 (100,1) Prozent zu.
Das Tiefdruckgebiet Gunnar richtete in Südbayern zum Teil schwere Schäden durch Hagel an Gebäuden und Kraftfahrzeugen an. Um den Kunden rasch und unbürokratisch Hilfe zu leisten, führte die Allianz zum Beispiel für die zahlreichen betroffenen Fahrzeuge Sammelbesichtigungen vor Ort durch, bei denen Sachverständige die Schäden schätzten und Gutachten erstellten. Der Erstattungsbetrag wurde den Kunden auf Wunsch sofort online überwiesen.
Anhaltend schwieriges Kapitalmarktumfeld
Infolge des anhaltend niedrigen Zinsumfeldes reduzierte sich das Kapitalanlagenergebnis der Allianz Deutschland AG im 1. Halbjahr 2011 um 4,0 Prozent auf 4,6 (4,8) Milliarden Euro. Der Bestand an Kapitalanlagen erhöhte sich um 1,9 Prozent auf 213,4 (209,4; Stand: 31.12.2010) Milliarden Euro.
Das Investment der Allianz Deutschland AG in Anleihen der vom Finanzmarkt derzeit kritisch gesehenen Staaten Griechenland, Irland, Portugal und Spanien (GIPS) liegt bei 0,2 Prozent der gesamten Kapitalanlagen. Die Bestände an griechischen Staatsanleihen wurden auf ihre Marktwerte zum 30. Juni 2011 abgeschrieben. Der Aufwand hierfür betrug 103 Millionen Euro. Das Halbjahresergebnis der Allianz Deutschland AG nach Steuern lag mit 573 (650) Millionen um 11,9 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Ausblick für die Allianz Deutschland
Mit einem weiterhin positiven Trend rechnet die Allianz Deutschland in der Kraftfahrtversicherung. “Mit unserem dreistufigen Vertriebsansatz verbessern wir unsere Position im privaten Kraftgeschäft nachhaltig”, erläutert Rieß. Mit dem modularen Produkt MeinAuto sowie dem Internetversicherungsgeschäft über AllSecur und aaos sieht der Versicherer sich gut aufgestellt.
In der Lebensversicherung nimmt die Allianz Deutschland bei den Einmalbeiträgen einen Rückgang an, da das ungewöhnlich hohe Niveau des Vorjahres voraussichtlich nicht gehalten werden kann. Auf der Produktseite wurde mit der KörperSchutzPolice im Juli ein neues Produkt gestartet, das eine Lücke am Markt schließt: Die Police versichert preiswert körperliche und geistige Grundfähigkeiten und bietet sich für Kunden an, die in ihrem Beruf besonders gefährdet sind und die eine Berufsunfähigkeitsversicherung nur zu einem hohen Preis bekommen können.
Für die Krankenversicherung erwartet die Allianz Deutschland mit der nachkalkulierten AktiMed®-Tarifserie und den neuen konkurrenzfähigen Zusatzprodukten (Pflegetarif PZT Best und Zahntarife) weiterhin eine positive Entwicklung im Neugeschäft.
Die Allianz Bank hat mit dem Girokonto Gold zu Beginn des 3. Quartals ein neues Produkt auf den Markt gebracht, das dem Kunden besonderen Service bietet: Er kann zum Beispiel an jedem Geldautomat mit dem Maestro-Zeichen im In- und Ausland kostenlos Bargeld abheben. Zudem erhält er einen Versicherungsschutz für den Urlaub, bestehend aus Reiserücktritts-, Reiseabbruch-, und Auslandsreisekranken-Versicherung.
Aufgrund der aktuellen Kapitalmarktsituation und der Schadenaufwendungen aus weiteren Unwettern im Juli dürfte das operative Ergebnis der Allianz Deutschland AG zum Ende des Geschäftsjahres in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Diese Einschätzung steht unter dem Vorbehalt, dass die weitere Entwicklung sowohl an den Kapitalmärkten als auch bei Naturkatastrophen und Großschäden das Ergebnis nicht belasten wird.
Kundenorientierung steht weiter im Fokus
Auch im 2. Halbjahr 2011 steht bei der Allianz Deutschland AG die Kundenzufriedenheit weiterhin im Mittelpunkt. Um die Wünsche der Kunden zu erfahren, befragt das Unternehmen auch in diesem Jahr über 500.000 Kunden nach ihrer Weiterempfehlungsbereitschaft. In der Folge wurden seit 2010 zum Beispiel systematisch die Kundenbriefe überarbeitet. Pro Jahr versendet die Allianz Deutschland rund 60 Millionen Briefe. “Das positive Feedback unserer Kunden auf die Überarbeitung bestärkt uns darin, uns hier weiter zu engagieren”, so Rieß. Bei der Wartezeit bis zur Annahme eines Anrufs liegt die Zielmarke bei 20 Sekunden, die ein Kunde im Mittel maximal warten soll, bis sein Anruf entgegengenommen wird. “Jährlich gehen bei der Allianz Deutschland über 22 Millionen Anrufe ein. Im 1. Halbjahr 2011 haben wir die Zielmarke bei der Wartezeit bis zur Gesprächsannahme mit ganz wenigen Ausnahmen kontinuierlich unterschritten”, betont der Vorstandsvorsitzende.
Seit April 2011 geben die Vertreter in den Agenturen ein persönliches Service- und Leistungsversprechen ab, das sich auf die Leistungen der Gesellschaft stützt. Dieses betrifft auch die Schadenbearbeitung: Wenn ein Kaskoschaden nach Vorliegen aller Unterlagen nicht innerhalb von 5 Arbeitstagen reguliert ist, erhält der Kunde 30 Euro. “In über 98 Prozent der seither regulierten Kaskoschäden wurde dieser Zeitraum nicht überschritten,” sagt Rieß. “Hier zeigen sich erste Erfolge unserer neuen Schadenorganisation, mit der wir die Qualität und Schnelligkeit in der Schadenbearbeitung deutlich steigern, die Kundenzufriedenheit spürbar erhöhen und die durchschnittliche Schadenhöhe reduzieren wollen.” Allianz Deutschland AG
Eckdaten für das 1. Halbjahr 2011 (konsolidierte Zahlen)(1)
1-6 2011 in % 1-6 2010 Umsatz
14,8 Mrd. EUR -2,4 15,2 Mrd. EUR – Schaden- und Unfallversicherung(2) 5,5 Mrd. EUR -0,5 5,5 Mrd. EUR – Lebensversicherung
7,6 Mrd. EUR -4,2 7,9 Mrd. EUR – Krankenversicherung
1,6 Mrd. EUR -0,1 1,6 Mrd. EUR – Bankgeschäft
178 Mio. EUR 10,2 162 Mio. EUR Operatives Ergebnis
822 Mio. EUR -10,2 916 Mio. EUR Halbjahresergebnis nach Steuern
573 Mio. EUR -11,9 650 Mio. EUR
30.06.2011
in % 31.12.2010 Kapitalanlagen (Bilanzwert)
213,4 Mrd. EUR 1,9 209,4 Mrd. EUR
(1) Aufgrund von Konsolidierungseffekten lassen sich die Segmentzahlen nicht immer zu den Konzernzahlen addieren.
(2) 2010: Bereinigt um das Geschäft der Zweigniederlassung China, das seit 01.01.2011 im Geschäftsbereich Asien-Pazifik der Allianz Gruppe geführt wird.
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Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/65275/2093509/geschaeftsergebnisse-zum-1-halbjahr-2011-allianz-deutschland-gewinnt-marktanteile-in-der/api