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Tourismus muss Angst vor Veränderung verlieren: Experten diskutieren beim Travel Industry Club die Zukunft der Tourismusbranche

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Frankfurt – Nachhaltig, regionaler orientiert und mit Erlebnischarakter von der ersten Sekunde an: so könnte die Reise der Zukunft aussehen. Davon gehen die Tourismusexperten aus, die auf der Podiumsdiskussion „Innovation in der Reiseindustrie – Wie reisen wir in 20 Jahren?“ am 26. Mai 2014 in München zu Wort kamen. Organisiert vom Travel Industry Club (TIC) diskutierten dort unter der Moderation von Prof. Armin Brysch, Professor Fakultät Tourismus Hochschule Kempten, Vertreter der Reise- und Tourismusindustrie über Trends, Entwicklungen und Besonderheiten der Branche.

Quelle: ots
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Genau aufzuspüren und schon jetzt zu wissen, was in fünf, zehn oder zwanzig Jahren Trend ist – genau das hat Skyscanner, eine der weltweit führenden Reisesuchmaschinen, in ihrem aktuellen Report zur Zukunft des Reisens zusammengestellt. Filip Filipov, Head of B2B des Unternehmens, erklärte in seinem Impulsvortrag: „Die Virtualität wird schon bald noch stärker Realität werden. Weiterentwicklungen von Modellen wie Google Glasses, eine stärkere Mobilität und sich weiter entwickelnde Technologien für Software werden den Reisemarkt bestimmen und beherrschen.“ Jeder erwarte seinen individuellen „elektronischen Agenten“, der bei Fragen rund um die Reise immer und überall zur Verfügung steht.

Dies sieht Marcus Scholz, Vizepräsident des TIC, ähnlich. Geschäftsreisen werden in der Zukunft noch stärker durch elektronische Lösungen beeinflusst. Eine Reduzierung von Reisen ist auf die sich ständig verbessernde virtuelle Konferenztechnologie oder Virtual Reality Lösungen wie z.B. die Brillen des Unternehmens Oculus zurückzuführen. Diese Brillen können als Ersatz für Produktvorführungen vor Ort eingesetzt werden. Bei unvorhergesehenen Situationen im Reiseverlauf bieten intelligente Door to Door-Systeme eine wesentliche Verbesserung des Reisevorgangs, so Scholz.

Informationen zum Kunden als wichtige Basis für den Geschäftserfolg

Wichtig sei es jedoch, so Dirk Föste, Geschäftsführer der FTI eCom GmbH, dass man sich als Branche weiter entwickle, Veränderungen angehe und nicht Angst vor Veränderungen habe. Denn: der Kunde erwartet individuelle, auf ihn zugeschnittene Reisen. Und das gehe nur mit einer zunehmenden Personalisierung. Und dazu – das sei eine Chance für kleinere Reisebüros – bedürfe es ganz spezifische Daten der Kunden zu deren Gewohnheiten, Eigenheiten und Vorlieben. Wem es gelinge, diese gekonnt einzusetzen, der habe auch im zukünftigen Reise- und Tourismusmarkt gute Chancen.

Buchungssoftware muss bedienbar für alle sein

Dass sich speziell die Technik zu einem wichtigen Instrumentarium in der Branche entwickeln wird, da sind sich alle Experten einig. Dies sei aber auch wichtig, um die Reise von Beginn an – also schon mit der Recherche nach dem Reiseziel – ein Erlebnis werden zu lassen. Das wünscht sich Jakob Riegger, COO der TrustYou GmbH: „Der Kunde ist bequem. Daher muss eine Buchungssoftware für jeden Nutzer einfach und nachvollziehbar sein.“

Neue Transportwege schaffen

Von einer notwendigen, sich verändernden, Mobilitätskette geht Martina Eggler, Vice President Global Strategic Accounts von Carlson Wagonlit Travel aus. Ein E-Scooter oder andere elektrische Gefährte könnten aufgrund der zunehmenden Verdichtung in den Citys zu Transportmitteln werden, um überhaupt noch zügig von A nach B zu gelangen. Die Wirtschaft wird sich umorientieren, die Tourismusbranche müsse zügig und zeitnah agieren, um die Trends entsprechend aufzunehmen und mitzunehmen. Dies, sowie ein zielorientiertes Marketingkonzept für die Region, muss verstärkt Aufgabe der Tourismusämter vor Ort werden. Weg vom klassischen Vermittler von Unterkünften hin zu einem Animateur, der Appetit macht, diese Region erleben zu wollen.

Vokales Reiseerlebnis schafft Vertrautheit abseits der Heimat

Karolina Schmidt, Country Manager DACH der Airbnb GmbH, geht davon aus, dass vielen Reisenden in Zukunft noch stärker als heute das „vokale Reiseerlebnis“ wichtig wird. Damit ist der Dialog mit Menschen aus der Region gemeint, welcher nicht nur im Freizeit-Reisebereich stärker wird, sondern auch bei Geschäftsreisenden an Bedeutung gewinnt. Gerade dann, wenn man beruflich für einen längeren Zeitraum an einem anderen Ort lebt, sollte das Umfeld zumindest ein wenig heimisches Gefühl vermitteln, weiß Schmidt um die Vorzüge von privatem Wohnen in der Fremde. Wichtig ist es aber, dass die Software zur Buchung von Reisen, Unterkünften und Fahrzeugen einfach zu bedienen ist. Denn lange Buchungsprozesse können hier sehr schnell den Spaß an der eigentlichen Reise verderben. Prozesse müssen vereinfacht und gestrafft werden. Auch während des formalen Buchungsprozesses, ergänzt Dr. Michael Reinicke, Geschäftsführer der carpooling.com GmbH. Dies und die immer zielorientierte Vernetzung von virtueller und realer Reisewelt sei auch zukünftig eine der Herausforderungen.

Fazit: Vernetzung von Virtualität und Realität als idealer Weg

Den Kunden immer den richtigen Kommunikationskanal für den entsprechenden Anlass bieten, sich optimal präsentieren und verkaufen ist für die Player in der Tourismusindustrie entscheidend, um auch im zukünftig im Markt zu bestehen. Denn ein Problem unserer Gesellschaft ist klar: der Faktor ‚Zeit‘ spielt eine wichtige Rolle. Insbesondere, wenn es um die Reisevorbereitung, -auswahl und -buchung geht, muss die Branche hier noch hart daran arbeiten, dass bereits diese zu einem Reiseerlebnis wird.

Quelle: ots

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