Es ist das fünfte Jahr seit das Porsche Museum im Januar 2009 zum ersten Mal seine Türen öffnete. Zur Feier des Jubiläums rollt jetzt ein besonders außergewöhnliches Exponat in die Ausstellungshallen: die erste Porsche-Konstruktion der Welt, der P1, nach 116 Jahren wiederentdeckt. Am 31. Januar wird das Fahrzeug enthüllt.
Es muss beeindruckend gewesen sein, damals, im Jahre 1898. Die hohe Gesellschaft in Wien schwelgte in ihrer eigenen Definition des Jugendstils. Die Stimmung war munter. Wer konnte, amüsierte sich nach allen Regeln. Und mitten in diesem Gewimmel aus Lebenslust tuckerte das „Egger-Lohner-Elektromobil Modell C.2 Phaeton“, kurz P1 genannt, als eines der ersten zugelassenen Fahrzeuge Österreichs durch die Straßen.
Konstruiert von Ferdinand Porsche übermittelte der E-Motor des Fahrzeugs die Kraft von drei Pferden an die Räder. Nicht schlecht – und auch resultierend aus dem geringen Gewicht der Elektro-Kutsche, das nur 139 Kilogramm betrug. Kurzfristig konnte sich die Leistung durch Überlastung sogar auf bis zu 5 PS steigern. Damit raste das sportliche Gefährt immerhin mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 35 Stundenkilometern durch die mondäne Welt, geregelt mittels des 12-stufigen „Controllers“. Die Gesamtreichweite des Motors transportierte den P1 bis zu 80 Kilometer weit.
Natürlich konnte das damals revolutionäre Gefährt nicht fehlen bei der internationalen Motorwagen-Ausstellung im Jahre 1899 in Berlin. Und feierte seinen ersten Erfolg auf der Rennstrecke: Bei der „Preiswettfahrt für Elektromobile“ auf einer Länge von über 40 Kilometern und anspruchsvollen Steigungen erreichte der P1 mit 18 Minuten Vorsprung als Erster das Ziel. Mehr als die Hälfte der Konkurrenz erreichte es durch technische Probleme überhaupt nicht.
Am 31. Januar wird der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Porsche AG das historische Fahrzeug im Porsche Museum vor geladenen Gästen enthüllen. Am 1. und 2. Februar kann der P1 im Rahmen der Feierlichkeiten zum fünften Geburtstag des Porsche Museums von den Besuchern kostenlos besichtigt werden.
Quelle: Djd