Aachen/Lünen – Das Trianel Kohlekraftwerk Lünen hat als erstes deutsches Steinkohlekraftwerk der neuesten Generation den regulären Dauerbetrieb aufgenommen. „Wir haben auf Startplatz 7 mit dem Bau begonnen und gehen als Erste in den Dauerbetrieb“, betont Manfred Ungethüm, Geschäftsführer der Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG. Zwischen 2006 und 2009 begann der Neubau von acht hocheffizienten Steinkohlekraftwerken in Deutschland mit einer Gesamtkapazität von rund 8.100 Megawatt.
Mit einem Wirkungsgrad von 45,95 Prozent ist das Trianel Kohlekraftwerk Lünen das derzeit effizienteste und sauberste Steinkohlekraftwerk in Europa. Durch den Einsatz modernster Technik verbraucht das Kraftwerk für die Stromproduktion rund 20 Prozent weniger Steinkohle als der Durchschnitt der europäischen Kohlekraftwerke (Wirkungsgrad 36 Prozent) und spart damit jährlich bis zu einer Million Tonnen CO2 ein. Im Dauerbetrieb erreicht das Kraftwerk unter Volllast eine Leistung von bis zu 752 Megawatt. Ungethüm: „Nach unseren Prognosen werden wir 2014 rund 7.000 Volllaststunden mit dem Kraftwerk fahren.“ Damit versorgt das Kraftwerk rund 1,5 Millionen Musterhaushalte mit Strom. Zusätzlich stellt das Kraftwerk für die Stadt Lünen Fernwärme bereit. Durch die Fernwärmeauskopplung erreicht das Kraftwerk einen Wirkungsgrad von rund 50 Prozent.
30 Stadtwerke und kommunale Energieversorger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie die Trianel GmbH haben 1,4 Milliarden Euro in den Bau des Gemeinschafts-Kraftwerks investiert. Als Generalunternehmer verantworteten die Siemens AG und das japanische Unternehmen IHI Corporation den Kraftwerksbau. Nach dem Modell eines „Scheibenkraftwerks“ bewirtschaftet jedes Stadtwerk seine Kraftwerksscheibe wie ein autarkes Kraftwerk. Dies geschieht entweder in Eigenregie der Stadtwerke oder über den optimierten Kraftwerkseinsatz des Stadtwerke-Netzwerks Trianel.
Im August 2008 wurde der Bau des Trianel Kohlekraftwerks Lünen aufgenommen, der nach fünf Jahren Bauzeit innerhalb des veranschlagten Kostenrahmens abgeschlossen werden konnte. Ungethüm: „Auch bei uns kam es zu einer relativ geringen zeitlichen Verzögerung. Durch die Insolvenz eines am Bau beteiligten Unternehmens kam es zu Verzögerungen unter anderem im Bereich des Stahlbaus.“
Quelle: ots