Berlin – Die innovative Systemlösung Power to Gas ist ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Energiewende. Sie soll mittel- bis langfristig dazu beitragen, die schwankenden erneuerbaren Energien in das deutsche Energiesystem zu integrieren und die CO2-Reduktionsziele der Bundesregierung zu erreichen. Um die Weiterentwicklung dieses Ansatzes zu forcieren, haben die von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) initiierte „Strategieplattform Power to Gas“ und die Initiative „performing energy – Bündnis für Windwasserstoff“ eine Kooperationsvereinbarung auf der Hannover Messe unterzeichnet. Durch die Vereinbarung begründen die beiden Initiativen eine enge Vernetzung und einen intensiven fachlichen Austausch.
„Power to Gas ist ein vielversprechender Ansatz: Sowohl für die Nutzbarmachung des nicht direkt in das Stromnetz integrierbaren Stroms aus erneuerbaren Energien als auch für die Vermeidung von CO2-Emissionen in weiteren Bereichen des Energiesystems“, betonte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, bei der Vertragsunterzeichnung. „Gemeinsam mit performing energy wollen wir unsere Kräfte bündeln, damit aus der Option eine marktreife Technologie wird.“
„Die Nutzung von Windwasserstoff bietet deutliche Klimaschutzvorteile gegenüber konventionellen Technologien. Sie verringert die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern beispielsweise im Industriebereich und ermöglicht den Einsatz schadstofffreier und hocheffizienter Brennstoffzellenfahrzeuge“, erläuterte Werner Diwald, Mitglied des Vorstands der ENERTRAG AG und Sprecher von performing energy. „Der enge Schulterschluss beider Initiativen leistet einen wichtigen Beitrag, um die Weiterentwicklung dieser Systemlösung zügig voranzubringen. So kann die Energiewende wirtschaftlich umgesetzt und die von der Bundesregierung gesteckten Klimaziele effizient erreicht werden.“
Sowohl die dena-Strategieplattform als auch die performing energy-Initiative zielen darauf ab, perspektivisch Power to Gas großtechnisch nutzbar zu machen. Die dena-Strategieplattform fokussiert sechs verschiedene Handlungsfelder: von energiewirtschaftlichen Grundlagen und Technologie- und Anwendungsforschung über systemtechnische Voraussetzungen bis zu marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die performing energy-Initiative konzentriert sich zusätzlich auf die technische und wirtschaftliche Machbarkeit von Wind-Wasserstoff-Systemen und liefert darüber hinaus einen Rahmen für konkrete Forschungsprojekte zur Vorbereitung der zeitnahen Markteinführung.
Power to Gas ist eine Technologie, um erneuerbare Energien durch Nutzung des bestehenden Erdgasnetzes in das Energiesystem zu integrieren. Damit Strom dort gespeichert werden kann, muss er zunächst in Wasserstoff umgewandelt werden. Dieser kann direkt oder weiterverarbeitet als synthetisches Erdgas in das bestehende Erdgasnetz eingespeist, dort gespeichert und in Gaskraftwerken und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen genutzt werden. Darüber hinaus kann das synthetische Gas auch im Kraftfahrzeugverkehr und in der industriellen Wasserstoffnutzung zum Einsatz kommen.
Die Strategieplattform Power to Gas wird von der dena gemeinsam mit 30 Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Verbänden umgesetzt, um die Weiterentwicklung der Systemlösung Power to Gas zu unterstützen.